Oberemmendorf
Hopfner'sche Schmunzelgeschichten

Werner Kränzlein erinnert mit einem Hörbuch an den 1997 verstorbenen Ehrenbürger von Kipfenberg

13.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:44 Uhr
Werner Kränzlein in seinem Studio, in dem er auch das Hörbuch mit Hubert-Hopfner-Geschichten produziert hat. −Foto: Adam

Oberemmendorf/Kipfenberg - Jetzt kommt er noch einmal "zu Wort": Hubert Hopfner kennen viele Kipfenberger vielleicht sogar noch persönlich, auch wenn der Ehrenbürger der Gemeinde bereits 1997 verstorben ist.

Geboren wurde er 1915 in Grösdorf als Sohn einer Gastwirtsfamilie. Er war Rektor der Kipfenberger Volksschule, Lokalberichterstatter für den EICHSTÄTTER KURIER, Chronist, Heimatmaler und an vielen Stellen Mitbegründer des heutigen kulturellen Lebens in und um Kipfenberg. Und er war Autor: In seinem 1990 veröffentlichten Buch "lacha dade, Schmunzelgeschichten aus dem Altmühltal" nimmt Hopfner kein Blatt vor den Mund. Das in Mundart geschriebene, dreiteilige Buch ist mittlerweile zwar vergriffen. Wer sich dafür interessiert, kann sich aber einen Teil davon zumindest anhören. Möglich macht das der Oberemmendorfer Werner Kränzlein.

Unter dem Titel "In der Gmoi: dalust und ausdeitscht, Schmunzelgeschichten aus dem Altmühltal" ist ein Hörbuch auf einer Doppel-CD erschienen, auf der Kränzlein aus Oberemmendorf die Kipfenberger Bürgermeistergeschichten in Mundart erzählt. Auf Umwegen wurde Kränzlein auf das Buch aufmerksam. "Für die Sonderausstellung ,Gesichter und Geschichten aus Kipfenbergs Vergangenheit' im Römer- und Bajuwaren-Museum auf Burg Kipfenberg durfte ich Geschichten aus Hubert Hopfners Buch einsprechen, die dort als Audio-Guides zu hören sind. Um die Texte möglichst gut produzieren zu können, wollte ich das gesamte Buch kennenlernen und fand es sofort recht bemerkenswert", erzählt Kränzlein, der dann das Album in seinem Tonstudio Landvilla-Audio produzierte.

"Ich meine, dass es zur Bewertung unserer Gegenwart und zur Gestaltung der Zukunft nötig ist, die Vergangenheit zu kennen. Das gilt nicht nur für die großen politischen Zusammenhänge, sondern auch ganz besonders für die Lebensumstände in der eigenen Heimatregion. Dazu gehört auch die regionale Mundart, die sich mit zunehmender allgemeiner Mobilität recht schnell verändert und leider auch immer weniger zu hören ist", erklärt Kränzlein.

Zur Vertonung habe er sich den Teil "In da Gmoi: dalust und ausdeitscht" ausgesucht, denn "Hubert Hopfner lässt darin seinen Bürgermeister in einer hintergründig humorvollen Art aus dem Gemeindeleben nach dem Zweiten Weltkrieg berichten. Manchmal satirisch, manchmal ,stellenweise erschreckend derb', wie er selbst schreibt, aber immer mit einem liebevollen Blick auf die Menschen in der Mitte Bayerns, mit ihren Nöten und in ihrer Mentalität. "

Die Mundart der Region um Kipfenberg war Hopfner wichtig. Er bezeichnete sie als "Mundart-Äquator der Altmühl", an dem drei bayerische Dialekte ineinander übergehen: Oberpfälzisch, Ostfränkisch und Altbayrisch mit Spuren von Schwäbisch. "Als Friedrichshofener beherrsche ich den originalen alten Kipfenberger Dialekt nicht hundertprozentig, deshalb hatte ich Unterstützung durch Heimatpfleger Karl Heinz Rieder, wenn es um die Bedeutung und Aussprache spezieller Begriffe ging", erklärt Kränzlein, der mit seiner CD-Aufnahme die Mundart der Gegend fördern und erhalten will.

Die Hörbuch-Lesung am 18. Juli um 16 Uhr beim Römer- und Bajuwaren-Museum an der Burg Kipfenberg ist bereits ausgebucht. Vielleicht lässt sich solch eine Veranstaltung wiederholen.

Bis dahin ist seine Stimme mit den Erinnerungen Hopfners zumindest auf der Doppel-CD zu hören. Sie ist zum Preis von 15 Euro im Römer- und Bajuwaren-Museum und in der Touristinfo Kipfenberg erhältlich. In Beilngries gibt es die CD im Buchladen Duft. Außerdem kann sie direkt beim Studio unter office@landvilla-studio. de (zuzüglich 2 Euro Versand) bestellt werden. Vom Verkaufserlös geht eine Spende an die Grund- und Mittelschule Kipfenberg, der ehemaligen Wirkungsstätte von Hubert Hopfner.

EK

Regine Adam