Eichstätt
Hohes Niveau auch auf Neuland

Bei Semesterschlusskonzert verabschiedeten die Mitwirkenden Professor Peter Brünger in Ruhestand

17.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:01 Uhr

Mit einer gelungenen Inszenierung und auf hohem musikalischen Niveau präsentierten die Musikstudenten beim Semesterabschlusskonzert ein buntes Programm. Zum Ende wurde Professor Peter Brünger (links) in den Ruhestand verabschiedet - Fotos: Kirsch

Eichstätt (EK/upd) Wenn trotz des schönsten Biergartenwetters die Aula der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt bis zum letzten Platz gefüllt ist, dann ist Semesterschlusskonzert. Am vergangenen Mittwoch hatte die Professur für Musikpädagogik und Musikdidaktik zum Abschlusskonzert geladen.

Die Studenten der Universität proben das ganze Semester über auf diesen einen Abend hin. Die musikalischen Darbietungen sind immer auf einem hohen Niveau. Man spürt, mit welcher Begeisterung die Musiker bei der Sache sind, und so verzeiht man es doch gerne, wenn mal ein schiefer Ton dabei sein sollte.

Auch in diesem Jahr war so einiges geboten: Zu den drei alteingesessenen Chören – A-cappella-Gruppe, Kammerchor und Universitätschor – gesellte sich diesmal der neu gegründete Frauenchor. Außerdem boten vier reine Instrumentalensembles qualitativ hochwertige Instrumentalmusik dar. Neben Gitarren-, Saxophon- und Querflötenensemble war auch eine Gruppierung namens Tromporgel dabei, die, wie der Name vermuten lässt, aus einem Musiker an der Trompete und einem an der Orgel besteht. Ergänzt wurde das Programm durch die Band Delta. Bei diesem Semesterschlusskonzert stach besonders die Stückauswahl einiger Ensembles hervor. Der Kammerchor präsentierte unter der Leitung von Nico Schneidereit beispielsweise das Stück „Mironczarnia“ von Jakub Neske, das, in altpolnischer Sprache geschrieben, schwierige Passagen im Flüsterton und Glissandi aufweist. Auch das Stück „Fly to Paradise“ von Eric Whitacre trat aus dem gewohnten Repertoire des Kammerchors heraus. Unterstützt durch Instrumentaleinspielungen lieferte der Chor mit Solistin Fanny Seus eine Darbietung ab, die an das Original sehr nah herankam. Auch die A-cappella-Gruppe unter Jörg Edelmann hat sich auf Neuland gewagt. Durch ein Streichquartett und Percussion unterstützt, sang das Ensemble zwar nicht mehr a cappella, jedoch waren die dargebotenen Stücke diese kleine Reise durchaus wert. Mit den „Songs of Sanctuary“ von Karl Jenkins zeigten die Sängerinnen in einer reinen Frauen-Besetzung bei drei Stücken ihr Können. Karl Jenkins bediente sich beim Komponieren neben afrikanischer auch vieler anderer Einflüsse.

Die Ensembles legten nicht nur Wert auf musikalische Inhalte, sondern auch auf die Inszenierung. Neben einstudierten Choreographien unterstützte auch eine ausgereifte Lichttechnik die Auftritte. Durch den Abend führten als Moderatoren zwei Studierende, Lorna Bowden und Leon Gaube. Sie gaben interessante Fakten zum Besten, die über das Programmheft hinausgingen. Dabei blieben sie sympathisch und nahmen sich selbst auch gern auf den Arm.

Das Ende des Konzertabends bildete die Verabschiedung von Professor Peter Brünger, der nach 17 Jahren als Professor für Musikpädagogik und Musikdidaktik in den Ruhestand geht. Brünger hatte die Reihe – es war dieses Mal die 34. Auflage – kurz nach seiner Berufung auf die Professur ins Leben gerufen. Studierende und Mitarbeiter drängten sich zu seinem Abschied auf der Bühne und dankten ihm für sein Engagement und seine Offenheit. Neben den „wunderbaren Kollegen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte“ werde er vor allem den Kontakt zu den Studentinnen und Studenten vermissen, sagte Brünger. Die Studenten wiederum erinnerten in ihrer Dankesrede an das Motto, welches ihnen Professor Brünger mit auf den Weg gegeben habe: Nur wer selbst brenne, könne auch andere entzünden. Zu seinen Ehren bildeten dann alle Mitwirkenden des Abends einen gemeinsamen Chor, um ihm mit dem Stück „May The Road“ zum Abschied für sein Wirken zu danken.