Manching
Manchinger Familientradition in Flammen aufgegangen

Zerstörter Bienenwagen stammte aus der Hand des Vaters von Gemeinderat Georg Schweiger – 1000 Euro Belohnung

17.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:01 Uhr

Generationen von Imkern: Vor vielen Jahrzehnten entstand dieses Foto. Es zeigt den Vater (vorne rechts), die Großeltern sowie den Urgroßvater des Manchinger Gemeinderats Georg Schweiger. - Foto: Schweiger

Manching (DK) Für den Manchinger Gemeinderat Georg Schweiger ist am vergangenen Sonntag ein Stück Familientradition in Flammen aufgegangen. Denn für ihn war der fahrbare Bienenwagen, der am Nachmittag dieses 12. Juli durch Brandstiftung zerstört wurde, mehr als nur ein Bauwagen, in dem 27 Bienenvölker untergebracht waren. „Der Bienenwagen dürfte von meinem Vater gleich nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit einem anderen alten Manchinger Imker gebaut worden sein“, erzählt Schweiger. Bei dem zweiten Imker handelte es sich um Xaver Dangl, Schwiegervater des verstorbenen Altbürgermeisters Hans Stutz.

Schweigers Vater hat vor einigen Jahren, kurz vor seinem 90. Geburtstag, die Imkerei an Karl Irrgang aus Manching übergeben. Dazu gehörte insbesondere der abgebrannte Bienenwagen mit allen Einbauten, wie vor allem die Honigschleuder. „Der Wagen war fahrbar, das heißt zur Wanderimkerei geeignet“, berichtet Schweiger. Je nach „Angebot“ wurde entweder Blüten- oder Waldhonig geerntet.

Karl Irrgang würde gerne die Wanderimkerei weiterbetreiben und will daher einen geeigneten Wagen suchen. „Für mich ist ein Stück Tradition in Flammen aufgegangen, die gesamte Einrichtung wurde zerstört“, erzählt Schweiger, der tagelang über die Brandstiftung gegrübelt hat. „Mir liegt sehr an einer Aufklärung der Brandursache“, betont Schweiger, handelte es sich doch um eine alte Familientradition. Daher setzt er auch eine Belohnung von 1000 Euro auf für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls und zur Ergreifung der Täter führen.

Der fahrbare Bienenwagen wurde am vergangenen Sonntagnachmittag zwischen Manching und Forstwiesen angezündet und vollständig zerstört. Die Kriminalpolizei geht von Brandstiftung aus, der Schaden wird auf 10 000 Euro geschätzt. Eine Autofahrerin, die von Forstwiesen Richtung Manching gefahren war, hatte gegen 18.30 Uhr Rauchentwicklung in einem Waldstück nördlich der Staatsstraße 2335 entdeckt. Die alarmierten Feuerwehren aus Manching, Ober- und Niederstimm, Westenhausen, Pichl und Ebenhausen fanden bei ihrem Eintreffen einen in Flammen stehenden ehemaligen Wagen vor. Trotz des schnellen Eintreffens von rund 45 Feuerwehreinsatzkräften brannte das Bienenhaus, in dem der Imker 27 Bienenvölker untergebracht hatte, vollständig aus. Den Feuerwehren gelang es jedoch, ein Übergreifen der Flammen auf das umliegende Waldstück zu verhindern. Da das betreffende Waldgebiet erfahrungsgemäß stark von Spaziergängern frequentiert wird, könnten diese möglicherweise wichtige Beobachtungen gemacht haben. Zeugen sind aufgerufen, sich unter Telefon (0841) 9 34 30 bei der Polizei zu melden.