Hörzhausen
Hörzhausener wollen Radweg

16.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:06 Uhr

Drei Dinge braucht der Bürgermeister: Laptop, Beamer und Zuhörer. Karlheinz Stephan (r.) absolvierte in Hörzhausen die erste von insgesamt sechs Bürgerversammlungen. - Foto: Spindler

Hörzhausen (jsp) "Das ist absolute Diaspora", sagt Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan, wenn er auf die Internetversorgung für die Hörzhausener schaut. Insgesamt 97 Prozent der Haushalte hätten einen Anschluss mit weniger als einem Megabit, drei Prozent hätten gar nichts, bilanziert Stephan in der Bürgerversammlung.

Doch Abhilfe sei in Sicht, verspricht das Stadtoberhaupt. Bis zu drei Megabit sollten es in naher Zukunft werden. Drei entsprechende Angebote lägen der Stadt vor und würden dem Stadtrat zur Entscheidung aufbereitet. Spätestens im Juni werde der Stadtrat sein Votum abgeben, so Stephan.

"Wohin geht der Trend: eher zur kostengünstigeren oder zur leistungsfähigeren Lösung", will Albert Steurer wissen. Stephan hofft darauf, dass sich der Stadtrat für die bessere Leistungsfähigkeit der DSL-Anbindung entscheiden werde. Allerdings sagt Stephan auch gleich: "Wir werden keine Oberhausener Verhältnisse haben." Für ein eigenes Glasfasernetz reichten die städtischen Finanzressourcen dann doch nicht aus.

Weniger zufrieden zeigten sich die etwas mehr als 20 Hörzhausener Bürger in der Versammlung mit den Äußerungen Stephans zum seit Jahren geplanten Geh- und Radweg zwischen Hörzhausen und Sandizell. Stephan verweist darauf, dass weder Stadt noch Landkreis Neuburg-Schrobenhausen entsprechende Haushaltsmittel für das Vorhaben in diesem Jahr eingeplant hätten. "Der Landkreis wird erst Gelder in den Haushalt einstellen, wenn die Stadt den Grunderwerb getätigt hat", gibt stellvertretende Bürgermeisterin Inge Eberle ihrem Chef verbal die Sporen.

Fritz Endres ergreift die Initiative: "Für mich ist das alles Wischi-Waschi, da wird der Schwarze Peter hin und her geschoben." Dass dem Hörzhausener das nicht gefällt, daran lässt Endres keinen Zweifel. Er weiß sich nicht mehr anders zu helfen und stellt einen Antrag: Spätestens 2011 solle die Stadt Geld zur Verfügung stellen, damit der Weg gebaut werden könne. Pflichtschuldig stellt Stephan den Antrag zur Abstimmung. Das Votum der Hörzhausener fällt deutlich aus: Einstimmig heben sie ihre Hände für den Endres-Antrag.

Eigentlich habe der Stadtrat lediglich drei Monate Zeit, sich damit zu befassen, denkt Verwaltungsdirektor Reinhard Scholz laut nach. Stephan will das Thema in die nächsten Haushaltsberatungen verschieben. Scholz nachdenklich: "Wir kriegen das irgendwie hin."