Flieger achten Mittagsruhe

16.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:06 Uhr

Die Nordbahn des Manchinger Flugplatzes liegt wesentlich näher am Siedlungsrand. Dieses Luftbild mit Blickrichtung Westen ist ziemlich genau ein Jahr alt. Inzwischen wurden noch einige bauliche Vorbereitungen für den vollen Flugbetrieb getroffen. - Foto: Schalles

Manching/Ernsgaden (hl) Die WTD 61 hat als Hausherr des Manchinger Flugplatzes am Donnerstag alle mit dem dortigen Flugbetrieb befassten Personen und Institutionen über die Änderungen informiert, die mit der Verlegung auf die Nordbahn einhergehen. Wie bereits mehrfach berichtet, wird die Südbahn, die sonst die Hauptlast des Betriebes trägt, in den kommenden Monaten komplett erneuert.

Voraussichtlich ab Anfang oder Mitte kommender Woche wird von allen Nutzern des Platzes – neben der WTD noch die EADS und die zivile Flugplatzgesellschaft IMA – nur noch auf der Nordbahn gestartet und gelandet. Dieser Zustand, der mit mehr Lärm für die Bürger von Manching und Ernsgaden verbunden ist, wird wahrscheinlich bis zum Jahresende andauern.

Die Verantwortlichen der WTD haben gegenüber dem DK nochmals betont, dass alles Erdenkliche getan wird, um die Lärmbelastung der Bevölkerung in engen Grenzen zu halten. So soll es in der Mittagszeit zwischen 12 und 13.30 Uhr nach Möglichkeit keine Starts geben. Der in der Regel leisere Landebetrieb wird – wenn nötig – allerdings auch mittags laufen können. Militärische Nachtflüge sollen auf das absolut Notwendige beschränkt werden, doch ist dies auch bislang bereits die Maxime.

Ein wichtiger Punkt zur Lärmminimierung ist der Umstand, dass alle Übungsanflüge von Fremdmaschinen (also von anderen Militärflugplätzen) für die gesamte Dauer der Startbahnsanierung untersagt worden sind. Demnach werden also vor allem auch Maschinen des Neuburger Jagdgeschwaders heuer nicht mehr direkt auf Manching einfliegen.

Eine generelle Einschränkung der für den Erprobungsbetrieb von WTD und EADS notwendigen Flugbewegungen sowie der Geschäftsflüge der IMA ist hingegen nicht möglich. Bei der WTD wird daran erinnert, dass es sich bei der militärischen Flugerprobung in Manching um eine Aufgabe von nationaler Bedeutung handelt, deren Umfang nicht willkürlich reduziert werden kann. Gerade in Zusammenhang mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr müsse vielmehr besonders zielgerichtet auch an neuen Einsatzmitteln und -techniken im Luftraum geforscht werden.

Was die Flugbewegungen der IMA angeht, so werden sie sich weiterhin in dem vertraglich vereinbarten Rahmen bewegen. Hier kann es deshalb immer wieder auch mal zu Landungen zu späterer Stunde kommen.