Riedenburg
Höchste Auszeichnung für den Chef

Verdienstnadel in Gold mit Eichenlaub: Altmühlfischer ehren Helmut Simon

15.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

Große Ehre: Helmut Simon (l.) wurde für 20 Jahre an der Spitze der Altmühlfischer ausgezeichnet. Manfred Gohmert (Mitte) und Egid Werner (2.v.r.) gehören ebenso lang dem Vorstand an. Hadubrand Gruber (v.l.), Johann Ferstl und Rudolf Männer sind seit 40 Jahren im Verein. Vize-Chef Ludolf Wasner gratulierte - Foto: Erl

Riedenburg (er) Die Mitglieder des Altmühl-Fischerei-Vereins Riedenburg können sich in ruhigen Gewässern tummeln. Das ist angesichts des Main-Donau-Kanals und vieler Altwässer nicht nur wörtlich zu nehmen, sondern auch symbolisch. Die Jahresversammlung des mitgliederstarken Vereins zeigte wieder einmal, dass die Angelfreunde auf stabilen Grundlagen stehen und die Mitglieder ihren Sport dank engagierter und langfristig planender Führung ohne große Beeinträchtigungen ausüben.

Die Führungsriege war es auch, die diesmal in besonderer Weise gewürdigt wurde. Immerhin auf den Tag genau schon 20 Jahre lang leitet Helmut Simon die Geschicke der Angler, ebenso lange stehen ihm Egid Werner als Schriftführer, Manfred Gohmert als Gerätewart und Beisitzer sowie Willi Schindler als Kassier zur Seite. Für dieses besondere Engagement ehrte der Vize-Vorsitzende Ludolf Wasner die drei Vorstandsmitglieder mit der Verdienstnadel in Gold des Vereins. Seinem Vorsitzenden übergab er die Verdienstnadel in Gold mit Eichenlaub als höchstmögliche Ehrung. „Helmut Simon hat auf seine unnachahmliche Weise den Verein geprägt wie kein anderer“, sagte er.

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden zudem Roderich Ertelt, Hans Ferstl, Hadubrand Gruber, Rudolf Männer, Alfons Semmler und Hans-Peter Wolf geehrt. Weitere 22 Mitglieder erhielten eine Ehrung für 25-jährige Vereinstreue.

Zuvor hatte Simon seinen chronologischen Jahresbericht in gewohnt geradliniger Form präsentiert. So zeigte er sich verärgert, dass der örtliche Touristik-Verein bei der Grünen Woche in Berlin präsent war, ohne dabei an die Fischer zu denken. „Dabei waren die Fischer die ersten, die Fremde hierhergezogen haben und jetzt haben die Touristiker nicht mal mehr einen Vorstand“, setzte er unter dem Gelächter der Zuhörer zum Seitenhieb an. Simon schimpfte weiter über zu schnelle Motorboote auf dem Kanal und stellte auch die Frage in den Raum, ob eine Mitgliedschaft im Niederbayerischen Fischereiverband angesichts von 4000 Euro Jahresbeitrag noch sinnvoll sei. „Die Herren machen nix und verlangen einen Haufen Geld“, wetterte er.

Der Vorsitzende mahnte seine Fischerkollegen, die Angelplätze sauber zu halten, auf den Wegen mit Rücksicht auf Radfahrer und Spaziergänger langsam zu fahren und kündigte eine Wiederholung des Fischerfests im nächsten Jahr an.

Stellvertretend für den erkrankten Kassier Willi Schindler übernahm Ludolf Wasner die Aufgabe, einen Einblick in die Finanzlage des Vereins zu geben. Nach dem Ankauf eines neuen Fahrzeugs, den Besatzmaßnahmen und dem Kauf einer Unterwasserkamera übersteigen die Ausgaben leicht die Einnahmen. Als zeitweilige Kassenverwalter bestätigten Maximilian Sedlmeier und Reinhold Frank aber, dass die Ausgaben durch Rücklagen abgedeckt sind.

Jugendwart Gerald Machnitzke konnte sich nach elf Neuzugängen über 37 Jungfischer in seiner Obhut freuen und berichtete von zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Er bat die Anwesenden, der Gruppe für die Übungstage entbehrliche Angelgeräte zu überlassen. Für den Bereich der Fischereiaufsicht berichtete Wasner unter anderem von einer Person, die am Abend des WM-Finales mit einem Stellnetz im Kanal fischen wollte und vor den Fischereiaufsehern die Flucht mit qualmenden Autoreifen ergriff. Eine Anzeige bei der Polizei führte trotz übermitteltem Autokennzeichen nicht zum Erfolg. Auch einige Asylbewerber wurden beim Schwarzfischen ertappt. Anzeige wurde keine gestellt, denn nach einer Bitte an die Leitung des Heimes, die Flüchtlinge über die Fischereivorschriften aufzuklären, wurde keiner mehr am Gewässer angetroffen. Auch Gewässerwart Bernhard Lauerer konnte mit seinen Untersuchungsergebnissen feststellen: „Es sind erträgliche Werte, da kann man gut damit leben“. Dementsprechend lobend für die Arbeit der Fischer fiel auch das Grußwort von Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) aus.