Ingolstadt
Hoch hinaus

Gestaltungsbeirat lobt Pläne für großes Wohnquartier am Gartenschaugelände und Reuchlin-Sanierung

15.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:07 Uhr

Für die Sanierung des Reuchlin-Gymnasiums werden am Oberen Graben die beiden Neubauten aus den 1960er- und 70er-Jahren abgerissen und neu errichtet (im Bild links und rechts). Das Hauptgebäude (Ende des 19. Jahrhunderts, Mitte) wird umfangreich modernisiert. ‹ŒEntwurf: Bauconsult Architekten Ingenieure +kplan AG

Ingolstadt (DK) Für den Ingolstädter Nordwesten ist es ein Großprojekt, und auch der städtische Gestaltungsbeirat kann dem neuen Wohnquartier mit Hochhäusern gegenüber des LGS-Geländes und der GVZ-Halle T viel abgewinnen. Mit den Plänen zur Reuchlin-Sanierung kann man sich ebenso anfreunden.

Statt eines Parkhauses nun Hochhäuser: "Ein Gewinn für die ganze Fläche. Wir sehen das sehr positiv", sagte Diözesanbaumeister Karl Frey, der mit Architekt Hans Klumpp gestern Nachmittag aus der Sitzung des des nicht öffentlich beratenden Gestaltungsbeirats berichtete. Direkt neben Gartenschau und Halle T entsteht ein neues Wohnquartier mit Hochhäusern, die bis zu 15 Etagen haben. "Es war schon immer unser Wunsch, dass man das wohnlich nutzt", ergänzte Klumpp. An der Hans-Stuck-Straße (nach Gaimersheim) kommt in Verlängerung von Kaufland und eines dreieckigen Bürotraktes nun eine "straßenbegleitende Bebauung", die bei den den Architekten gut ankam. Die Anregung war, die Bebauung mit der Gartenschau "zu verzahnen". Das heißt, Blickachsen durch Öffnungen zu schaffen. Private Spiel- und Wohnhöfe auf der Rückseite sollen nicht abgetrennt werden, sondern mit dem großen Spielepark "zu einem großen öffentlichen Raum werden", wie Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle ergänzte. Wichtig ist den Experten, dass die Hochhäuser - ein Teil ist für sozialen Wohnungsbau reserviert - nicht alle gleich aussehen, sondern nach einer Gestaltungsfibel von unterschiedlichen Architekten (vergleichbar mit Hollerstauden) in deren Handschrift entworfen werden.

Zweites großes Thema der gestrigen Sitzung war die Generalsanierung des Reuchlin-Gymnasiums. Dort sollen links und rechts neben dem historischen Hauptgebäude (1883 gebaut) die Anbauten aus 1965 und 1972 am Oberen Graben abgerissen und neu gebaut werden. "Wir haben das begrüßt", sagte Frey. Er weiß aber: "Eine Schule im Bestand zu sanieren ist keine einfache Aufgabe. Das braucht große Bereitschaft von Schülern und Lehrern." Gestartet wird erst, wenn die neue Turnhalle, die gerade Auf der Schanz errichtet wird, fertig ist, betonte Preßlein-Lehle. Der vorläufige Zeitplan sieht dann heuer im Sommer die Sanierung der Fenster im Hauptgebäude vor. Ab dem zweiten Halbjahr 2018 soll der "Anbau Ost" (Seite Harderstraße) abgerissen und von 2019 bis 2021 aufgebaut werden. Anschließend folgt im Sommer 2021 der Abriss des "Anbaus West" (Gymnasiumstraße). Er soll ab Herbst 2021 bis Frühjahr 2023 neu gebaut werden. Danach folgt die Sanierung des Hauptgebäudes.