Eichstätt
Historischer Tag fürs Kinderdorf

Basketballer gewinnen beim Deutschen Meister Brose Baskets Bamberg den Championscup

23.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:38 Uhr

Brose Baskets-Geschäftsführer Rolf Beyer und Jugendkoordinator Sebastian Böhnlein mit den Championscup-Siegern 2016 aus dem Caritas-Kinderdorf Marienstein. - Foto: Brose Baskets/Ahlfs

Eichstätt (asm) Gerade einmal vor elf Tagen nahmen Coach Andrea Trinchieri Finals, Darius Miller und das Team der Brose Baskets Bamberg die Glückwünsche zum Gewinn der achten Deutschen Meisterschaft von Rolf Beyer entgegen - nun gratulierte der Geschäftsführer der Brose Baskets den Kinderdorf-Basketballern zum Sieg beim Championscup 2016 und überreichte ihnen die Siegermedaillen.

"Eigentlich wäre das der ideale Zeitpunkt zum Aufhören, wie soll man einen Turniersieg beim Deutschen Basketballmeister noch toppen? Jungs, ich bin mächtig stolz auf euch", bilanzierte der sonst eher kritische Kido-Sportpädagoge Erwin Frey einen historischen Tag in der Kinderdorf-Sportgeschichte.

Der Championscup ist Teil des Brose Baskets Jugendkonzepts, das Partnerschaften zu etwa 60 Schulen und Einrichtungen unterhält, mit der Absicht, Basketballnachwuchs zu entdecken und auszubilden.

Bei der ersten Championscupteilnahme 2014 waren die Kido-Basketballer als Gruppenzweiter noch in der Vorrunde ausgeschieden, waren dann aber im Folgejahr unter die besten sechs Mannschaften gekommen und hatten dort einen sensationellen dritten Platz belegt. Wieder in die Medaillenränge zu kommen, war die Vorgabe der beiden Trainer Valentin Gmeiner und Bastian Veitz, denen Haupttrainer Erwin Frey das Team anvertraut hatte. Dass es in diesem Jahr zum Finaleinzug und - wenn auch mit nur einem Punkt Vorsprung - glücklichen Finalsieg reichte, ist das Ergebnis konsequenter Basketballaufbauarbeit über drei Jahre hinweg vom Erlernen individueller Fähigkeiten hin zu mannschaftstaktischem Verhalten.

Durch klare Siege gegen die Herzog-Bernhard-Schule Römhild sowie die Mittelschule Burgebrach standen sich im Finale 2016 in der neugebauten Brose Baskidhall das Caritas-Kinderdorf Marienstein und die Realschule Haßfurt gegenüber, die ihrerseits das Gymnasium Fränkische Schweiz und das Gymnasium Meiningen hinter sich gelassen hatte. Da in den Reihen der Haßfurter vier Vereinsspieler standen, die in Brose Nachwuchsteams spielen, gingen die Kido-Basketballer als klare Außenseiter in dieses Endspiel. Vincenzo Latino nahm durch konsequentes Pressing den Haßfurter Spielmacher, der in der Gruppenphase noch die meisten Punkte für sein Team erzielt hatte, komplett aus dem Spiel.

Sergio Trzonski, normalerweise Flügelspieler im Kidoteam, musste durch den krankheitsbedingten Ausfall des etatmäßigen Spielmachers auf die Position eins rücken und erfüllte diese Aufgabe voll und ganz. Wenn der entscheidende Pass zu den groß gewachsenen Maxi und Luggi Schreiber nicht möglich war, zog er selbst zum Korb, um zu punkten. Er war es auch, der in einem Spiel mit ständig wechselnder Führung 16 Sekunden vor Spielende nach einem Foul den entscheidenden Punkt erzielte, den die Kido-Basketballer im letzten Angriff der Haßfurter klug verteidigten, bevor sie und die Trainer in Jubel ausbrachen.

Rolf Beyer, der zusammen mit dem Brose Baskets-Jugendkoordinator Sebastian Böhnlein die Siegerehrung vornahm, hatte eine Überraschung für das Kidoteam: "Für solch eine meisterliche Leistung der Kido-Basketballer muss ich eurem Coach meine Meistermedaille vom Sonntag umhängen - zumindest für das Erinnerungsfoto."