München
Herrmann kritisiert Eskens Polizei-Äußerungen scharf

21.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:08 Uhr
Joachim Herrmann (CSU) Innenminister von Bayern. −Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Nach den Krawallen in Stuttgart hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann die Aussagen Saskia Eskens zur Polizei scharf kritisiert. „Die Äußerungen der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken, die die Polizei pauschal des Rassismus verdächtigt, sind völlig fehl am Platz“, sagt der CSU-Politiker dem „Münchner Merkur“ (Montag). Er bezog sich dabei auf die generelle Debatte, nicht auf die Vorfälle in Stuttgart.

SPD-Chefin Saskia Esken hatte vor Kurzem in einem Interview gesagt: „Auch in Deutschland gibt es latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte, die durch Maßnahmen der Inneren Führung erkannt und bekämpft werden müssen.“ Für diese Aussage wurde sie massiv kritisiert. Später relativierte Esken sie.

„Ich finde die Aussagen grob fahrlässig“, sagte Herrmann im Interview. Esken ziehe angesichts der Polizeigewalt in den USA pauschale Rückschlüsse auf Deutschland. „Das darf politische Führung nicht“, sagte der Innenminister.

„Die breite Mehrheit der Bevölkerung will eine starke Polizei“, sagte Herrmann, „weil sie für Recht und Ordnung sorgt und unseren freiheitlichen Rechtsstaat verteidigt.“ In der Nacht zum Sonntag hatte es in Stuttgart gewalttätige Ausschreitungen gegeben, mehrere Polizisten wurden dabei verletzt.

dpa