Dollnstein
Herausforderung für die Helfer

Bergwacht und Rettungsdienst üben die Bergung von Verletzten aus unwegsamem Gelände

23.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:47 Uhr

Die Bergwacht Dollnstein und der Rettungsdienst des Roten Kreuzes führten eine gemeinsame Übung durch. Dabei simulierten sie die Erstversorgung und den Abtransport eines Schwerverletzten aus unwegsamem Gelände. Als „Statisten“ hatte sich ein Trupp echter Waldarbeiter zur Verfügung gestellt. - Foto: oh

Dollnstein (EK) Die Herausforderungen waren enorm, doch alle Beteiligten meisterten sie mit Bravour: Die Bergwacht und der Rettungsdienst des Roten Kreuzes führten im Dollnsteiner Forst eine gemeinsame Übung durch. Es galt, einen Verletzten aus einem Steilhang in einem sowieso schon unzugänglichen Gebiet zu retten.

Dabei wollten die Verantwortlichen mehrere Fragen klären: Wie ist die Alarmierung des Rettungsdienstes im Wald möglich? Was ist noch machbar, wenn der Verunglückte im schwierigen Gelände liegt? Wo sind die Grenzen der verschiedenen Rettungsmittel? Wie weit kann der Rettungswagen vordringen?

Eingebunden war ein Trupp echter Waldarbeiter. Das Unfallszenario stellte sich so dar: Beim Holzfällen kracht ein Baum auf einen Waldarbeiter, der sich dabei Becken und Oberschenkelknochen bricht. Der Mann ist überdies noch groß und entsprechend schwer.

Seine Kollegen setzen einen Notruf über 112 ab. Dabei wurde ein Treffpunkt mit den Rettungsdiensten und einem Forstarbeiter ausgemacht, der diese dann in die Nähe des Unfallortes führte.

Der eintreffende Rettungsassistent verschaffte sich mit seiner Rettungssanitäterin zuerst einen Überblick. Sehr wichtig ist das Reden mit dem Verletzten und die Ermittlung der Kreislaufsituation. Die Rettung des kreislaufstabilen Verletzten war mit einem Spine-Board gut möglich. Dabei wurde er vorsichtig von mehreren Helfern auf das Brett gedreht und dann befestigt. Diese Art der Rettung war deshalb möglich, weil der Verletzte auf der Seite lag und das Brett gut neben ihm platziert werden konnte. Als Nächstes wurde er auf die Vakuummatratze der Bergwacht gelegt, gut gesichert und dann auf den Anhänger des Quad gelegt.

Vorsichtig fuhr dieses Quad dann fast 100 Meter querfeldein bis zum befestigten Waldweg. Dabei wurde der Verletzte von einer Rettungssanitäterin begleitet, die ihm sagte, wann Bodenunebenheiten zu erwarten sind. Das beruhigte den Verletzten und er konnte sich auf die Fahrt einlassen. Denn sehen konnte er nichts. Am Schluss wurde der Verletzte dann in den Rettungswagen gebracht.

Die Forstarbeiter und ihre Vorgesetzten waren von den Möglichkeiten der Bergwacht und der Flexibilität der Rettungsdienste des Roten Kreuzes beeindruckt. Das Rote Kreuz ist Dachverband der Bergwacht, Wasserwacht, Bereitschaften. Auch arbeitet es eng mit den Feuerwehren und dem Kriseninterventionsdienst zusammen.