Schrobenhausen
Helferkreis Arbeit: Ab heute gibt es ein Jobportal im Netz

Service für Unternehmen und arbeitsuchende Asylbewerber

22.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:47 Uhr

Zufriedene Gesichter: Reinhold Hautmann und Siegfried Sibinger checkten das Jobportal für Asylbewerber auf Herz und Nieren, ehe es heute online gehen konnte. - Foto: Staimer

Schrobenhausen (SZ) Ab heute gibt es für Asylbewerber aus Schrobenhausen und Aresing ein gemeinsames Jobportal für Arbeitssuchende. Die ehrenamtlichen Helfer, die sich damit beschäftigen, Flüchtlinge in Lohn und Brot zu bringen, erhoffen sich dadurch Erleichterung und die Möglichkeit eines effektiven und systematischen Vorgehens bei der Jobanbahnung.

"Ich bin gerade viel bei den Flüchtlingen", berichtet Reinhold Hautmann. Das hat einen Grund. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern vom Helferkreis Arbeit für Asylbewerber hat er in den vergangenen Wochen in seiner Freizeit Flüchtlinge im Containerdorf und an der alten Grundschule interviewt, um deren Berufserfahrungen und Ausbildungen systematisch zu erfassen. Parallel tat es ihm Birgit Irmler in Aresing gleich.

Diese Kompetenzlisten sind ab heute anonymisiert unter www.jobportal-buergerwerkstatt-sob.de online gestellt. Sie richten sich speziell an Unternehmen, die daran interessiert sind, freie Stellen mit Asylbewerbern zu besetzen. Reinhold Hautmann spricht von einer mehrfachen Win-win-Situation: "Nicht nur Unternehmen profitieren davon, sondern auch die Sozialkassen werden entlastet und natürlich erhoffen wir positive Effekte für die Jobsuche unserer Asylbewerber."

Softwareentwickler Siegfried Sibinger, der die Seite als Subdomain der Schrobenhausener Bürgerwerkstatt entworfen hat, erklärt, wie es funktioniert: "In einer Übersichtstabelle sind Berufswünsche und Fähigkeiten der arbeitsuchenden Asylbewerber einsehbar". Die Daten seien dabei anonymisiert, so Sibinger. Interessiert sich ein Unternehmen für eines der potenziellen Mitarbeiterprofile, könne dieser sich über ein Kontaktformular registrieren. Der Betrieb habe die Möglichkeit eine allgemeine Anfrage zu stellen oder auch gleich ein konkretes Jobangebot abzugeben. "Dann kann die Vermittlung erfolgen", so Sibinger.

Danach kommt die persönliche Kontaktaufnahme. Zum Vorstellungsgespräch begleitet bei Bedarf ein ehrenamtlicher Helfer. Ob es dann zu einer genehmigungsfreien Hospitation, einem Praktikum oder gleich zur Beschäftigung kommt, obliegt dem Arbeitgeber. Informationen gibt es dazu auf dem Jobportal. Als Service werden auch das bürokratische Prozedere sowie rechtlichen Rahmenbedingungen übersichtlich und auf einen Blick erläutert.

"Wir sind die Vermittler, das Programm soll uns dabei helfen", sagt Sibinger. Bis dato sind 44 arbeitsuchende Asylbewerber mit ihren Lebensläufen und Fähigkeiten erfasst. In Summe seien es 180 in Schrobenhausen plus 30 in Aresing, schätzt Hautmann.