Eichstätt
Heiteres und Unterhaltsames

Dichterlesung des Gemeindepsychiatrischen Verbunds in der KHG

29.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Nach der Dichterlesung (von rechts): Frank Mronga (Sozialpsychiatrischer Dienst Caritas-Kreisstelle Eichstätt), Yves Orlamünde, Petra Seibold (Integra), Maria Louise Haag, dahinter Professor Andreas Schuld, Heinrich Nachstaedt und Gero Bühler. - Foto: Schurr-Schöpfel

Eichstätt (EK) Mit "Heiteres und Unterhaltsames aus Dichtung und Prosa" hatte der Gemeindepsychiatrische Verbund (GPV) Eichstätt eine Lesung im Agapesaal der Katholischen Hochschulgemeinde überschrieben.

Der Gemeindepsychiatrische Verbund ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen im Landkreis Eichstätt. Er bietet Hilfen für Menschen, die unter psychischen Erkrankungen oder Sucht leiden, sich in seelischen Nöten befinden.

Die Organisatoren der Lesung, Petra Seibold von Integra Soziale Dienste und Frank Mronga, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Caritas Kreisstelle Eichstätt, zeigten sich erfreut über das breite Spektrum an vorgetragener Lyrik und Prosa. Petra Seibold trug eine kurze Geschichte über eine Fee aus einem kleinen von Integra herausgegebenem Bändchen vor.

Heinrich Nachstaedt aus Eichstätt las Gedichte, die in verschiedenen Lebenszeiträumen entstanden. Das Schreiben habe ihn immer begleitet. Vom Gedicht über das Mannsein, über ein Hochzeitsgedicht für ein befreundetes Paar bis zu einem Prosastück mit dem Titel "Der Papagei in den Baumwipfeln", das er vor 25 Jahren, in einer seelischen Krise, geschrieben hatte, spannte er den Bogen. Die Eichstätterin Marie Louise Haag trug Gedichte vor, die Natur und Zwischenmenschliches miteinander verwoben. Yves Orlamünde aus Gaimersheim rezitierte Gedichte, die er, wie er erklärte, aus seinem Arbeitsalltag ersinnt.

Professor Andreas Schuld vom Zentrum für psychische Gesundheit am Klinikum Ingolstadt gab Zitate aus literarischen Werken zum Besten, die er eigenen fachlichen Arbeiten vorangestellt hatte - etwa aus dem "Zauberberg" von Thomas Mann oder eine Kindergeschichte von Sylvia Plath, der amerikanischen Lyrikerin, die schwere, tief berührende Gedichte schrieb und von früher Jugend an Depressionen litt. In den vorgelesenen Gedichten für Kinder überwog das Heitere. Schuld ist neben Frank Mronga Sprecher des GPVs.

Gero Bühler, Arzt im Klinikum Ingolstadt, schreibt seit den frühen 90er-Jahren Lyrik und Prosa. Rhythmus und Sprachbilder sind ihm dabei wichtig. In den Gedichten "Der Tod ist eine Schachtel", "Ein stilles Leben", "Das letzte Gelbe will gehen" zeigte er auf eindrucksvolle Weise Sprachbrillanz und beendete seine Lesung mit einem Prosastück über die "Freiheit auf Bestellung".