Ingolstadt (EK) Die Serie ist gerissen: Der FC Ingolstadt II musste sich am Samstag vor 550 Zuschauern im ESV-Stadion mit 1:3 (1:1) dem TSV 1860 München II geschlagen geben. Nach sieben Spielen ohne Niederlage auf heimischen Rasen verließen die Schanzer damit zum ersten Mal in dieser Saison der Regionalliga Bayern den Platz als Verlierer.
Nach mehr als 92 Minuten war die Stimme weg. Trainer Stefan Leitl hatte gerade seine erste Niederlage als Trainer des FC Ingolstadt II hingenommen – da winkte der 37-Jährige ab. Nicht etwa, weil er sauer war auf die Leistung seiner Elf, sondern weil der ehemalige Profi wegen seiner heiseren Stimme kein Interview geben wollte. Zu sehr hatte Leitl wohl seine Stimme während des Spiels belastet – geholfen hat es nichts.
Nach einer langen Abtastphase waren es die Gäste aus München, die für Aufsehen sorgten. Gleich mit der ersten Aktion ließen die Löwen in der 18. Minute ihre 150 mitgereisten Anhänger jubeln: Nach einem Eckstoß konnte die Ingolstädter Defensive nicht klären, sodass Fejsal Mulic an den Ball kam und ihn sehenswert mit einem Drehschuss zum 0:1 in die Maschen setzte. In der Folge dominierten zwar die Gäste, doch die Schanzer schlugen nach etwas mehr als einer halben Stunde zurück: Nach einem schönen Flankenlauf von Steffen Jainta flankte der Linksfuß ins Zentrum, wo Aloy Ihenacho (31.) den Ball per Kopf ins Netz wuchtete.
Wie das Führungstor der Münchner fiel auch dieser Treffer etwas aus dem Nichts. Neben den beiden Torszenen waren Torchancen Mangelware. Die Löwen hatten ein wenig mehr vom Spiel, schafften es aber nicht, ihre optische Überlegenheit in Tore umzuwandeln.
Während die Gäste auch in der zweiten Hälfte auf das Führungstor drängten, setzten die Schanzer kaum mehr Akzente. Der Druck der Münchner wurde immer größer – die Defensive der Ingolstädter konnte sich nur selten wirklich befreien.
Was sich lange abzeichnete, wurde dann in der 75. Minute wahr: Die Löwen gingen durch Mulic erneut in Führung. Beinahe wäre den Schanzern postwendend der Ausgleich gelungen, doch Dominik Wolfsteiner scheiterte zwei Minuten später am gut reagierenden Michael Netolitzky im Tor der Löwen.
Kurz darauf gelang dem eingewechselten Robert Glatzel (85.) die Entscheidung mit dem Treffer zum 1:3. Ingolstadts Co-Trainer Ralf Keidel musste nach dem Spiel dem Gegner Lob zollen: „Wenn man das ganze Spiel betrachtet, haben die Löwen hier verdient gewonnen. Da muss man ehrlich sein und dass sind wir gerne.“ Die Gäste seien in vielen Belangen überlegen gewesen. „Der ein oder andere Spieler hatte heute nicht seinen besten Tag. Aber solche Spiele gibt es“, sagte der 37-Jährige.
FC Ingolstadt II: Ortag, Weiß, Denz, Hagmann, Jainta (46. Wolfsteiner), Gashi (26. Büch) – Buchner, Räuber, Günther-Schmidt, Ihenacho, St. Müller (83. Fenninger). – Tore: 0:1 Mulic (18.), 1:1 Ihenacho (31.), 1:2 Mulic (75.), 1:3 Glatzel (85.). – Schiedsrichter: Steffen Brütting (Effeltrich). – Zuschauer: 550.
