Pfaffenhofen
Hausbesitzer können sich freuen: 1500 Euro für neue Fenster

Landkreis Pfaffenhofen startet Förderprogramm zur Energieeinsparung Basis wurde in den kostenlosen Energiesprechstunden gelegt

02.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Pfaffenhofen (DK) Bares Geld vom Landkreis winkt Hausbesitzern, die ihre in die Jahre gekommene Immobilie energetisch auf Vordermann bringen wollen. Der Kreistag muss die Förderung zwar noch absegnen. Es sieht aber ganz danach aus, als könnte das Anreizprogramm schon im März starten.

Konkret richtet sich die Förderung an Besitzer von mindestens zehn Jahre alten Häusern. Diese können sich "nach dem Windhundprinzip", wie es Landrat Martin Wolf (CSU) im Kreisausschuss formulierte, an einem vorerst mal mit 50 000 Euro gefüllten Topf bedienen. Soll heißen: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. "Wir fördern so lange, bis das Geld verbraucht ist. Dann ziehen wir Bilanz und unterhalten uns, wie wir das Programm in Zukunft fortführen und finanziell ausstatten", erläuterte Wolf weiter.

Bezuschusst werden vier Sanierungsmaßnahmen: eine umfassende Energieberatung direkt im Gebäude (300 Euro), der Einbau einer effizienten Heizpumpe (50 Euro, maximal zwei Pumpen), der hydraulische Abgleich von Heizungsanlagen (150 Euro) und - als kostenintensivste und wohl auch häufigste Maßnahme - der Austausch von Fenstern (bis zu zehn Prozent der Kosten, gedeckelt bei maximal 1500 Euro).

Wer eine dieser Sanierungsmaßnahmen ab dem 1. März durch eine Fachfirma in Auftrag gibt, hat danach ein halbes Jahr Zeit, den Förderbetrag durch Abgabe eines Formulars zu erhalten. "Es ist so groß wie ein Din-A4-Blatt", beschrieb es Angela Rottler als zuständige Sachbearbeiterin am Landratsamt. Es handle sich um ein reines Anreizprogramm für Hausbesitzer. Ohne weitere Verpflichtung, ohne bürokratische Hürde, fügte Landrat Wolf an.

Die Basis zu diesem Schritt in die Praxis sei in den kostenlosen Energiesprechstunden gelegt worden. Rund 150 Bürger würden diese pro Jahr in Anspruch nehmen. "Aber was daraus wird, können wir nicht abschätzen", sagte Rottler. "Hier sehen wir hingegen ganz konkret, was umgesetzt wird."

Auf dem Weg zur Energiewende sei die Einsparung von Heizwärme der entscheidende Schritt überhaupt. So sahen es auch so gut wie alle Räte im Kreisausschuss. "Das kann ich nur unterstützen", sagte Markus Käser (SPD). Er wähnte in der Auflage des Förderprogramms - nach der offiziellen Absage an eine regionsweite Energieagentur durch die Irma - den ersten Schritt zu einer landkreisweiten Energieagentur. Wolf entgegnete, dass die Absage der Irma allseits positiv aufgenommen worden sei. Und er daher das Gleiche auf keinen Fall im Landkreis durchziehen wolle.

Kritik kam von CSU-Fraktionssprecher Reinhard Heinrich, der als Einziger gegen das Anreizprogramm stimmte. Grund: Die Arbeiten müssen von einer Fachfirma vorgenommen werden. "Uns ist die Qualität der Arbeit sehr wichtig", begründete Alexandra Schönauer, Abteilungsleiterin Immissionsschutz, Energie- und Klimaschutz am Landratsamt. Nebenbei wird dadurch auch der Schwarzarbeit ein wenig der Riegel vorgeschoben.