Scheyern
"Hauptsache Scheyern!"

Einschreibungen für neue FOS-Zweige laufen zäh an und morgen folgt der wohl vorentscheidende Tag der offenen Tür

09.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:31 Uhr

Sozialwesen oder Agrarwirtschaft: Niklas Liese aus Fahlenbach würde beides nehmen, solange er nach Scheyern darf. - Foto: Ermert

Scheyern (PK) Die Einschreibung für das neue Schuljahr an der Beruflichen Oberschule Scheyern läuft seit Anfang der Woche auf Hochtouren. Wie sie sich entwickelt, ist heuer besonders spannend. Denn zusätzlich zu den altbekannten Zweigen Wirtschaft und Technik an der Berufsoberschule (BOS) und der Fachoberschule (FOS) laufen diese und nächste Woche die Probeeinschreibungen für zwei ganz neue FOS-Zweige.

Falls sich bis zum Freitag, 17. März, jeweils 50 Schüler zu den Zweigen Sozialwesen und Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie (kurz ABU) angemeldet haben, werden diese ab Mitte September hinter den Scheyrer Klostermauern zusätzlich unterrichtet.

"Die Anmeldungen laufen bislang nur tröpfchenweise bei uns ein", meint Schulleiter Hubert Ruisinger. Bis Donnerstagabend waren es 13 Anmeldungen für Sozialwesen und lediglich drei für ABU. "Montagfrüh sind zwar die ersten Jugendlichen gekommen, um sich ihren Platz zu sichern", fügt die für FOS und BOS zuständige Außenstellenleiterin Bärbel Ritthammer an. "Seitdem kommen immer wieder Jugendliche mit oder ohne ihre Eltern, um sich anzumelden."

Einer davon ist der 16-jährige Niklas Liese aus Fahlenbach. "Ich habe Freunde, die mir die Scheyrer FOS empfohlen haben", sagt er, weshalb er sich gegen Ingolstadt entschieden hat. "Die Schule liegt näher, hat einen guten Ruf - und ist viel schöner", sagt er, nachdem er seine Anmeldung abgeschlossen hat. Am liebsten würde er Sozialwesen wählen. Sollte das nicht zustande kommen, ist ABU die erste Alternative. "Und zur Not mache ich halt Wirtschaft", fügt der Realschüler an, der im Moment noch täglich mit dem Bus nach Geisenfeld fährt. "Hauptsache Scheyern!"

Interessenten von Niklas' Schlag wünscht sich Bärbel Ritthammer mehr. Sie vernachlässigt zwar die bisherigen Zweige nicht. "Sie sind uns so wichtig wie eh und je", sagt sie. Aber das besondere Augenmerk liegt heuer natürlich auf den Probeeinschreibungen. Noch fehlen etliche Anmeldungen. Und so setzt die stellvertretende Schulleiterin ganz klar auf diesen Samstag, wenn die Berufliche Oberschule ihren Tag der offenen Tür abhält. Bislang bildete dieser stets den Auftakt der Einschreibungen. "Er hat uns immer gleich ein sattes Polster an Anmeldungen verschafft", erinnert sich Schulleiter Ruisinger. Heuer haben diesem Ablauf die Faschingsferien einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Jetzt hinken wir zwar etwas hinterher", meint Ritthammer. "Aber ich denke, dass der Samstag für uns ein ganz wichtiger Tag wird." Von 10 bis 13 Uhr stehen FOS und BOS dann allen Interessierten offen. Die Gäste können sich mit Schulleitung, Lehrern und Schülern unterhalten, sich Kloster, Wohnheim und Klassenzimmer anschauen. Die Teilnahme am Probeunterricht in Englisch oder am Vorlesungsunterricht in Mathe ist möglich. In den naturwissenschaftlichen Fächern werden Versuche vorbereitet - und wer internationales Flair schätzt, ist bei den dänischen Austauschschülern aus Ørsted gut aufgehoben.

Unter den Besuchern wird dann auch der 16-jährige Andreas Kutschner aus Fernhag sein. Er absolviert gerade in Pfaffenhofen den M-Zug und möchte ab September in Scheyern weiterlernen. Bei der Einschreibung am Mittwoch musste er im Formular ein entscheidendes Feld freilassen: den Zweig. "Ich weiß es noch nicht, was ich mache", sagt er. Beim Tag der offenen Schule will er sich informieren - und entscheiden. Sozialwesen hat ein wenig die Nase vorn. Aber Wirtschaft oder Technik liegen in seiner Gunst fast gleichauf ganz knapp dahinter. Eine andere Schule kommt für ihn auf keinen Fall infrage. "Ich habe einen Kilometer von daheim nach Scheyern. Das ist unschlagbar", sagt er - und freut sich schon auf seine Zeit an der FOS.