Izola
Schwitzen an der Adriaküste

Fußballer der DJK Brunnen trainieren vier Tage lang knapp 600 Kilometer von der Heimat entfernt

09.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:31 Uhr

Training auf Kunstrasen im Stadion: Die Kicker der DJK Brunnen fanden in Slowenien ideale Bedingungen vor, um engagiert an ihrer Form zu arbeiten. - Foto: M. Hermann

Izola (SZ) Ehrgeizig sind die Fußballer der DJK Brunnen ja. Sich mit dem neunten Tabellenplatz der B-Klasse Neuburg zufrieden geben, den sie aktuell belegen? Nicht ihr Ding. So soll's für sie nach der Winterpause durchaus noch ein bisschen nach oben gehen. Und aus diesem Grund fuhren die DJK-Kicker jetzt auch in ein viertägiges Trainingslager nach Slowenien.

598,7 Kilometer zeigte der Routenplaner an - eine stolze Strecke also vom Altlandkreis Schrobenhausen aus nach Izola an der Adriaküste. Egal. Die aus 20 Aktiven bestehende Reisegruppe aus Brunnen ließ sich hiervon nicht aufhalten. In Privatautos brach sie in aller Frühe auf, hielt sich dann selbstverständlich an alle geltenden Verkehrregeln - und kam nach exakt sechs Stunden Fahrzeit an ihrem Ziel an.

"Schon der erste Eindruck dort war perfekt. Unsere Hotelanlage direkt am Meer, hervorragendes Wetter bei rund 15 Grad Celsius - genau so hatten wir uns das gewünscht", berichtet DJK-Fußballboss Michael Hermann. Und lächelnd fügt er hinzu: "Es hätten in Izola in der Tat ideale Bedingungen geherrscht, um ein bisschen Urlaub zu machen."

Nur da hatte Sebastian Kufer, seines Zeichens Spielertrainer des derzeitigen B-Klassen-Tabellenneunten, verständlicherweise etwas dagegen. Ein gemeinsames Mittagessen unmittelbar nach der Ankunft, schön und gut - aber dann bat er die Seinen doch sofort zur ersten Einheit im städtischen Stadion. Wobei: Lange zu überreden brauchte er die mitgereisten Brunnener Fußballer natürlich nicht dazu. Ein gut gepflegter Kunstrasenplatz, weiterhin bestes Wetter - da machte das Kicken einfach Spaß. Dementsprechend motiviert waren die DJK-Aktiven bei der Sache.

Dann der Abend von Tag eins: Teambuilding nach Brunnener Art. Was so viel bedeutet wie: Ein heiterer Spieleabend war nun angesagt. "Wir besitzen sowieso einen ,guten Haufen', wir verstehen uns sowieso untereinander prächtig. Aber solche gemeinsamen Unternehmungen gehören einfach zu einem echten Trainingslager dazu", erzählt Hermann. Das Ganze rein bei Wasser und nichtalkoholischen Getränken? "Na ja, ein paar Bierchen sind schon geflossen, aber es blieb alles im Rahmen", betont der DJK-Fußballchef: "Schließlich hatten wir in den nächsten Tagen noch eine Menge vor."

So starteten Tag zwei und drei nicht mit einem ausgiebigen Frühstück, sondern stets mit einem morgendlichen Lauf auf der Uferpromenade. Ob hierbei wirklich jeder der DJK-Reisegruppe die Schönheiten der Adriaküste genießen konnte? Es machte durchaus den Eindruck. Kein Murren, keine negativen Blicke. Stattdessen zogen alle Brunnener Fußballer hundertprozentig mit - Coach Kufer voran, der Rest der Truppe folgte fleißig. Ehe es dann doch noch ans üppige Frühstücksbüffet im komfortablen Hotel ging.

Im Mittelpunkt des restlichen Tages standen dann zwei 90-minütige Trainingseinheiten - mit hohem Spaßfaktor, aber auch der nötigen Konzentration. "Ich bin mir sicher, dass uns das einiges brachte", sagt Hermann zufrieden.

Wie die DJK überhaupt auf die Idee kam, in diesem März ein Trainingslager in Slowenien aufzuschlagen? "Ganz einfach, die Idee dazu hatte unser Trainer", verrät der Brunnener Fußballchef: "Sebastian war bereits vor zwei Jahren, als er noch beim TSV Hohenwart gekickt hatte, mit jenem in Izola gewesen. Er war vom damals Erlebten sehr angetan und fragte dann einfach mal, ob wir uns bei der DJK in dieser Saison Ähnliches vorstellen könnten."

Die Brunnener konnten dies tatsächlich. "Es war innerhalb der Mannschaft sofort eine große Resonanz da, also machten wir das Ganze schnell fix", berichtet Hermann: "Und jetzt kann ich ohne Wenn und Aber behaupten, dass es von vorne bis hinten eine rundum gelungene Sache in Slowenien war."

Was eben nicht zuletzt daran lag, dass neben den Trainingsbedingungen auch die Angebote im Hotel nahezu perfekt ausfielen. Nehmen wir zum Beispiel die Verpflegung: "Selbst unser Torwarttrainer Matthias Ries, beruflich ja ein Koch, bestätigte, dass das Essen stets hervorragend war", berichtet Hermann mit einem Lächeln im Gesicht. Und dann gab's auch noch einen ausgiebigen Wellnessbereich - mit allerlei Annehmlichkeiten inklusive einer "Eistonne" a la Per Mertesacker. Wenn wir schon bei Letzterwähnter sind: Selbst der Brunnener Fußballchef ließ es sich nach den Trainingseinheiten nicht nehmen, in diese zu gehen. Sein Eindruck: "Im ersten Moment bleibt Dir schon die Luft weg, aber dann fühlst Du Dich echt wohl darin. Und nicht zuletzt deswegen bin ich mit keineswegs müden Beinen nach Hause gekommen."

Ja, die Heimreise wurde nach Tag vier in Izola angetreten - direkt nach dem Frühstück. "Wir hätten zwar noch die Möglichkeit bekommen, zum Abschluss ein Testspiel gegen eine ebenfalls dort trainierende Mannschaft zu bestreiten, aber hiervon nahmen wir dann doch Abstand. Wir wollten lieber frühzeitig aufbrechen, schließlich wussten wir nicht, wie die Situation auf den Autobahnen ist", erklärt Hermann.

598,7 Kilometer zurück nach Brunnen sind eben kein Pappenstiel. Nach 5:45 Stunden waren freilich auch diese wieder zurückgelegt - selbstverständlich erneut nach Einhaltung aller Geschwindigkeitsbegrenzungen. Das Trainingslager in Slowenien - eine einmalige Sache für die DJK? Ihr Fußballchef schüttelt den Kopf: "Das würde ich so nicht sagen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir in der Winterpause 2017/18 erneut dorthin fahren - wenn von Seiten unserer Spieler erneut das notwendige Interesse dazu vorhanden ist."

Zunächst jedoch gilt es für die Brunnener, in der aktuellen Saison 2016/17 noch ein paar Tabellenpositionen nach oben zu klettern. "Und dafür müssen wir jetzt zu Hause schon noch hart arbeiten. Die vier Tage in Izola reichten hierfür nicht, so schön sie auch waren", verrät Hermann augenzwinkernd. So steht für die DJK bereits an diesem Sonntag ein prestigeträchtiges Nachbarschaftstestduell auf dem Programm - nicht mehr an der Adriaküste, ebenso wenig auf einem gepflegten Kunstrasen, sondern beim SV Waidhofen (Anstoß 15 Uhr).