Hart, aber fair

03.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:41 Uhr
Das Trainer-Duo der Panther: Chefcoach Bob Manno (rechts) mit seinem Assistenten Greg Thomson. - Foto: Mundt −Foto: Mundt

Ingolstadt (DK) Heftige Wutanfälle auf der Bank sind seine Sache nicht. Doch berechenbar ist Bob Manno deswegen noch längst nicht. Der neue Cheftrainer der Panther ist vielmehr ein kühler Taktiker, der alles andere als leicht zu durchschauen ist.

Nach dem maßlos überschätzten Mike Krushelnyski und dem Narziss Benoit Laporte hat sich der ERC Ingolstadt nun wieder einen Trainer auf die Bank geholt, der sich am liebsten nur um seinen Sport kümmert und nichts dem Zufall überlässt. "Er lebt Eishockey", beschreibt Jim Boni den neuen Chef hinter der Bande. Dabei war der 388-fache NHL-Spieler (Vancouver, Toronto und Detroit) nicht unbedingt die erste Wahl des ERC-Sportdirektors. Nach DK-Informationen hatte Boni vielmehr mit Larry Huras geliebäugelt. Doch weil der damalige Trainer des Villacher SV sich nicht sofort zu einem Wechsel in die DEL durchringen konnte, sah sich der neue Sportdirektor der Ingolstädter noch einmal nach einer Alternative um. Und die fand er schließlich in dem 53-jährigen Italo-Kanadier. "Bob hat mit einem kleinen Budget erfolgreich gearbeitet, das zeigt, dass er ein absoluter Fachmann ist", erklärt Boni. Nach Jahren in Italien – u.a. zwei Meistertitel mit Bozen – wagte Manno den Sprung nach Deutschland. In Frankfurt, Augsburg und Straubing währte seine Amtszeit allerdings jeweils nie länger als eineinhalb Jahre.

Dafür erarbeitete sich Manno bei seiner letzten Station in Niederbayern einen exzellenten Ruf. In der vergangenen Spielzeit rangierte er mit den Tigers auf Augenhöhe zu den Panthern. Für das DEL-Allstar-Game in Berlin wurde er als Trainer der Nordamerikaner gewählt. "Er sagt, was er denkt. Daran mag sich mancher stören, ich finde es sehr gut", beschreibt Boni eine weitere Eigenschaft von Manno. Das hat Pierre Hedin schon erfahren. Der als Top-Verteidiger aus Schweden verpflichtete Spieler bekam bereits während der Vorbereitung den Laufpass. Hart, aber fair.

Seine Schützlinge loben den bisweilen kauzigen Trainer bisher in hohem Maß. "Er spricht viel mit uns und verzeiht auch den einen oder anderen Fehler. Die Stimmung ist locker, aber konzentriert", sagt Stürmer Michael Waginger und Thomas Greilinger fügt an: "Er lässt uns viele Freiheiten auf dem Eis. Das macht uns nicht so berechenbar." Genau so wie es Bob Manno auch ist.