Karlskron
Hans Perlinger zum Ortsheimatpfleger bestellt

19.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:19 Uhr

Seine Bestellungsurkunde zum Ortsheimatpfleger bekam Hans Perlinger von Vizebürgermeisterin Hedwig Brüderle. - Foto: Mühldorfer

Karlskron (mue) Da Bürgermeister Friedrich Kothmayr zurzeit im Urlaub weilt, leitete seine Stellvertreterin Hedwig Brüderle die erste Karlskroner Gemeinderatssitzung im neuen Jahr 2010. Sie hatte gleich eine ehrenvolle Aufgabe: dem neuen Ortsheimatpfleger Hans Perlinger die Bestellurkunde zu überreichen.

Nachdem Hans Perlinger bereits seine Dissertation (siehe auch Infokasten) der Gemeinde Karlskron kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, erklärte er sich daraufhin auch bereit, ohne Entgelt eine Bilderchronik für Karlskron zusammenzustellen, die eine Gesamtschau des Ortes ermöglicht. Perlinger betonte, er wollte nach amerikanischem Muster mehr Bilder sprechen lassen, die Texte dagegen kürzer fassen.

Zur Unterstützung dieser ehrenamtlichen Tätigkeit hatte sich der Gemeinderat von Karlskron bereit erklärt, Hans Perlinger zum Heimatpfleger von Karlskron zu ernennen. Hedwig Brüderle verlas am Montagabend die Ernennungsurkunde: "Im Namen der Gemeinde Karlskron bestelle ich Hans Perlinger aufgrund des Beschlusses des Gemeinderates vom 23. November 2009 mit Wirkung vom 1. Dezember 2009 auf jederzeitigen Widerruf zum Ortsheimatpfleger."

Das heute vorliegende Bildwerk stellt in seinem Band I den Zentralort Karlskron dar und in seinem Band II die einzelnen Ortsteile. Aber nicht nur die Häuser, sondern auch das Leben in der Gemeinde selbst und die Gemeindeinstitutionen sind Gegenstand der Abbildungen. Nicht nur Bilder beinhaltet die sehr umfangreiche Chronik, sondern auch ein Umschreiberegister, das es zulässt, von der Gegenwart her die rechtliche Vergangenheit der Grundstücke zu erschließen. Interessant ist beim Anschauen der Bilder und beim Lesen der informativen Texte, dass mehr als 100 Jahre Geschichte des Ortes abgedeckt sind. Vom reinen Häuserbuch hebt sich die Chronik dadurch ab, dass der Alltag der Menschen soweit wie möglich mit abgebildet wurde, und zwar getrennt nach einzelnen Sparten wie Landwirtschaft, Handwerk oder Gewerbe, jeweils in ihrer Zeitbezogenheit.

Die Feldforschung in Karlskron wurde für Perlinger durch zwei technische Geräte wesentlich unterstützt. Das war einmal eine kleine Digitalkamera, zum anderen sein blauer Motorradroller, der ihn überall vor Ort brachte und ihn schon von Weitem erkennen ließ. "Letztlich ist mein blauer Motorroller zu meinem eigenen Markenzeichen geworden", erzählte der Heimatforscher nun im Gemeinderat und dankte allen Karlskroner Bürgern für ihre Bereitschaft, Bilder und weitere Unterlagen für seine Heimatforschung herauszugeben. Der stellvertretenden Bürgermeisterin Hedwig Brüderle schenkte er eine Zusammenfassung über Mennoniten im Donaumoos, von Maxweiler bis Brautlach. Auch Brüderles Wohnort Probfeld ist erwähnt.