Schrobenhausen
Handwerk soll profitieren

Klimaschutzbeauftragte Jenter legt Bilanz der ersten Energiekarawane vor

29.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:14 Uhr
Sorgt für Aufmerksamkeit: Die Klimaschutzaktion Energiekarawane in Schrobenhausen beginnt jedes Mal mit dem Auftritt eines echten Kamels. −Foto: Spindler

Schrobenhausen (SZ) Noch zwei Wochen läuft die Energiekarawane im Schrobenhausener Wohngebiet um die Riederwaldsiedlung. Sollte die Aktion gut laufen, so die städtische Klimaschutzbeauftragte Tanja Jenter, könnte es im kommenden Jahr eine Neuauflage geben.

Rund 300 Haushalte wurden in diesem Jahr für die Aktion kontaktiert, so Tanja Jenter. Bislang haben sich etwa 27 Haushalte bei den vier Energieberatern gemeldet, um mehr über mögliche Energieeinsparungen zu erfahren. Laut Jenters Rechnung sind das rund neun Prozent der Haushalte in der Riederwaldsiedlung und den angrenzenden Straßen.

Vom Erfolg dieser zweiten Energiekarawane auf Schrobenhausener Gebiet hängt es ab, ob es im kommenden Jahr wieder eine Energiekarawane geben wird. Jenter ist zuversichtlich, dass es auch eine dritte Aktion geben könnte. Für sie ist die derzeit laufende Aktion auf einem guten Weg, ein Erfolg zu werden.

Die Premiere im vergangenen Jahr auf der Platte ist für Jenter auf jeden Fall schon mal eine kleine Erfolgsgeschichte. Von rund 450 Haushalten in dem großen Wohngebiet im Schrobenhausener Süden hätten sich 53 beraten lassen. Das entspricht einer Quote von 12,5 Prozent, hat Jenter ausgerechnet: "Für eine Premiere lief es gut an." Von Beratenen und Beratern habe sie ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. Das decke sich auch mit einem Ergebnis einer Fragebogenaktion, die Jenter gestartet hat. Die Energieberatungen hätten durchweg gute Noten bekommen: "Keine wurde schlechter als drei bewertet", sagt Jenter.

Von den 53 Beratenen haben sich 15 Haushalte an der Fragebogenaktion beteiligt. Davon haben wiederum 13 deutlich gemacht, dass sie etwas für die Energieeinsparungen an ihren Häusern tun wollten. Neun hatten angegeben, so Jenter weiter, entsprechende Aufträge an regionale Handwerksbetriebe vergeben zu wollen. Die übrigen setzten auf ihre eigenen handwerklichen Fähigkeiten und packten selber an.

Die Summe der Investitionen nach der ersten Energiekarawane beziffert Jenter nach den Angaben in den Fragebogen mit 65500 bis 155000 Euro. Hochgerechnet auf alle 53 beratenen Haushalte ergäbe sich eine Summe von 217300 bis 547667 Euro für Energiesparinvestitionen. So oder anders gerechnet - die Energiekarawane hat die Stadt im vergangenen Jahr dagegen lediglich 11841 Euro gekostet. Jenter: "Wenn so viel in der Region übrigbleibt, ist das Geld gut investiert."

Aber Jenter sieht natürlich noch einen anderen positiven Aspekt in der Aktion. "Energie einzusparen ist wichtig", sagt Jenter. Das habe auch die im Stadtrat vorgestellte Energiebilanz (wir berichteten) gezeigt. Die privaten Haushalte seien mit ihrem Energieverbrauch der zweitgrößte Hebel in der Schrobenhausen, um für die Verbesserung der Situation anzusetzen. Mit der Energiekarawane und den Auftaktveranstaltungen mit einem lebenden Kamel habe das Thema auch viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erfahren, so Jenter weiter. "Wir können durchweg eine positive Bilanz ziehen", blickt Jenter auf die erste Aktion zurück. Diese Zahlen will sie in einer der kommenden Stadtratssitzungen auch den Schrobenhausener Kommunalpolitikern vorlegen.

Wer sich noch an der derzeit laufenden Energiekarawane beteiligen möchte, kann sich bis mitte Dezember bei Tanja Jenter melden - entweder per Telefon unter der Nummer (0852) 90282 oder per E-Mail an klimaschutz@schrobenhausen.de. Nach der Energiekarawane, so Jenter, gebe es aber auch regelmäßige kostenlose Energieberatungen durch den Verein Energie effizient einsetzen (eee).

Jürgen Spindler