Dietfurt
"Guter Durchschnitt"

Der Dietfurter Räum- und Streudienst zieht Bilanz des Winters - 257 Tonnen Salz verbraucht

25.05.2021 | Stand 29.05.2021, 3:34 Uhr
Diese Streusalzmengen warten in Dietfurt auf den nächsten Winter, der, wie Erwin Rabl hofft, möglichst mild werden wird. −Foto: Kirschner

Dietfurt - Auf dem Areal des Dietfurter Bauhofs steht ein Fahrzeug, dessen Ladefläche mit weiß-roten Geranien beladen ist.

Die Blumen in den Dietfurter Stadtfarben werden über die Sommermonate die Brücken der Sieben-Täler-Stadt schmücken, erzählt Josef Baier, der Leiter des städtischen Bauhofs.

Für ihn ist der Winter 2020/2021 schon abgehakt und damit Geschichte, Baier schaut nach vorne auf die Sommermonate. Denn die Arbeit geht für die achtköpfige Truppe nie aus. Auch im vergangenen Winter war sie gut eingespannt, mehr als den Angestellten des Bauhofs so manches Mal lieb war, wie er erzählt. Insgesamt 257 Tonnen Streusalz habe die Stadt im vergangenen Jahr auf ihren Straßen verbraucht, damit die Verkehrsteilnehmer sie möglichst gefahrlos benutzen können. Während die Kreisstadt Neumarkt den zurückliegenden Winter als den teuersten und intensivsten überhaupt bezeichnete, war er in Dietfurt im südlichen Kreis Neumarkt zwar schlimm, aber offenbar nicht ganz so heftig wie im Landkreisnorden. Baier bezeichnet die verbrauchte Menge von gut 250 Tonnen als "guten Durchschnitt". Allerdings wurde im Winter 2019/2020, in dem es vergleichsweise wenig geschneit hatte, mit 150 Tonnen deutliche weniger Material benötigt, um die Straßen und Wege der Großgemeinde frei von Eis und Schnee zu halten.

In der Ecke des Bauhofs steht das neue Streugutsilo. Es fasst 250 Tonnen, also in etwa eine Jahresmenge. Das Silo ersetzt die Halle auf der gegenüber liegenden Straßenseite, in der bislang das Streugut gelagert wurde. Das Grundstück, auf dem sie stand, wurde vom Besitzer, dem Straßenbauamt in Regensburg, verkauft und die Halle abgerissen.

Die Stadt verwendet im Übrigen ausschließlich Streusalz, Splitt werde nicht verwendet, so Baier. Entgegen der landläufigen Meinung, dass dieser umweltfreundlicher sei als Salz, verhalte es sich genau umgekehrt, erklärt Erwin Rabl vom Bauamt der Stadt. Vielmehr sei Splitt Sondermüll, der nach dem Ende des Winters aufgesammelt und entsorgt werden müsse.

Baier führt nicht nur über die verbrauchten Mengen Buch, sondern auch über die Einsatzzahlen- und -stunden. Demnach war der erste Einsatz vergleichsweise spät: Am 7. Dezember 2020 mussten die Bauhofmitarbeiter zum ersten Mal und am 8. April zum letzten Mal zu nachtschlafender Stunde ausrücken. Rund 115 Kilometer Straßen im Bereich der Großgemeinde Dietfurt müssen im Winter freigehalten werden für den Verkehr. Uusätzlich müssen noch etwa 25 Kilometer Gehsteige geräumt werden, sofern die Stadt dort Anlieger ist.

Ein Rest Salz lagert noch in der Halle des Bauhofs, das Streugut für den nächsten Winter, das wegen der günstigeren Preise möglichst frühzeitig gekauft werden soll, wird dann im neuen Silo gelagert werden.

Die Straßen und Wege beschäftigen den Bauhof-Trupp auch im Sommer, wenn auch in anderer Form. Im Februar wurden Hecken und Sträucher geschnitten, damit sie nicht in den Verkehrsraum hineinragen und die Teilnehmer behindern. Aktuell gibt es auch bei den Radwegen der Stadt mehr zu tun, da diese wegen Corona verstärkt genutzt und strapaziert worden sind. Der Wegfall der großen Feste in Dietfurt - Chinesenfasching, Bayrisch-Chinesischer Sommer oder Volksfest - bedeutete für den Bauhof zwar auch weniger Arbeit, aber dafür konnten andere Dinge erledigt werden.

Nicht zuletzt, darauf weist Erwin Rabl hin, besitzt die Stadt 300 Hektar Wald, den es ebenfalls zu pflegen gilt - und das sommers wie winters.

Aber nun müssen die Geranien weggebracht werden, schließlich kommen wegen der Pfingstferien und diversen Lockerungen aufgrund sinkender Inzidenzwerte wieder mehr Menschen zur Erholung nach Dietfurt, welche die Stadt von ihrer schönsten Seite kennenlernen sollen.

uke