Neuburg/Schrobenhausen
Gute Note für Wertstoffhöfe im Landkreis

Analyse bescheinigt den Einrichtungen eine hohe Kundenzufriedenheit - Bürger wünschen sich verkehrliche Verbesserungen

29.11.2021 | Stand 23.09.2023, 22:02 Uhr
Viel los bei der Grüngutabgabe: Vor allem im Frühling und im Herbst geht es auf den Wertstoffhöfen rund. −Foto: DK-Archiv

Neuburg - Die Bürgerinnen und Bürger sind mit den Wertstoffhöfen im Kreis Neuburg-Schrobenhausen überwiegend zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Analyse, welche die Landkreisbetriebe in Auftrag gegeben hatten. Allerdings offenbart die Untersuchung auch Nachholbedarf.

Vor allem beim Wissen rund um Angebot und Zuständigkeit scheint es große Lücken in der Bevölkerung zu geben. "Sie haben im Holsystem sehr viel Frequenz und sehr viel Volumen, das gibt es woanders nicht in dieser Form", bescheinigte Experte Sebastian Bauer in der Sitzung des Werkausschusses. Nur: Bei den Bürgern komme dieser Service schlichtweg nicht an. So wie vieles rund um die Landkreisbetriebe. Gerade mal jeder dritte Bewohner von Neuburg-Schrobenhausen weiß demnach, dass der Eigenbetrieb für die Wertstoffhöfe zuständig sind. Ähnlich sieht es mit der Finanzierung aus. Noch deutlicher wird es beim Angebot für Grüngut-Komposterde. Diese bieten die Landkreisbetriebe zum Kauf an, was einige zufriedene Kunden auch in Anspruch nehmen. Aber: 81 Prozent der Befragten kennen diesen Service gar nicht.

Genau derartige Lücken, auch in der Leistung, waren es aber, auf die Werkleiterin Mathilde Hagl gehofft hatten. "Genau das war der Grund für diese Analyse", so die Expertin, die sich Ansatzpunkte für Verbesserungen erhofft hatte. Überraschend war für sie, dass der große Hof im Sehensander Weg, der die komplette Bandbreite an Leistungen anbietet, bei den Bürgern weniger beliebt ist als viele kleinere Einrichtungen in den Gemeinden. Einig sind sich die Bürgerinnen und Bürger hingegen, dass die verkehrliche Situation auf vielen Wertstoffhöfen zu wünschen übrig lässt.

Das gilt vor allem für die beiden Standorte in Karlshuld und Weichering, die bei Bauers Analyse im Fokus standen. Jeweils 200 Besucher hatte sein Team dort befragt. Dazu kommen rund 1000 Menschen aus den verschiedenen Gemeinden im Landkreis, darunter je 150 in den beiden Städten. Ein Pfund, mit dem die Landkreisbetriebe demnach wuchern können, sind die Mitarbeiter. "Deren Freundlichkeit ist phänomenal", betonte Bauer zu Weichering und Karlshuld. Vor allem damit brauche sich der Landkreis im bundesweiten Vergleich nicht zu verstecken.

Unzufriedenheit hat Bauers Team zwar nirgendwo festgestellt. Allerdings haben die Bürger einige Wünsche für ihre Wertstoffhöfe. So stehen Möglichkeiten für eine stärkere Trennung nach Stoffen ebenso hoch im Kurs wie die Annahme von schadstoffhaltigen Abfällen und Möglichkeiten für ein ebenerdiges Entladen. Dazu kommen nach Ansicht der Dritten Landrätin Sabine Schneider (SPD) auch modifizierte Annahmezeiten. Gerade samstags wäre ihrer Meinung nach eine spätere Öffnung am Vormittag, dafür aber über den Mittag hinaus sinnvoll. "Für viele ist es am Samstag nicht machbar, bis 11.30 Uhr alles im Garten fertig zu haben", so die Neuburgerin. Ein Ansatz, den Hagl mitnehmen will. "Vielleicht ist statt 9 bis 12 Uhr, von 10 bis 13 Uhr besser."

Konkret sollen all diese Überlegungen nun in eine Strukturanalyse und schließlich einen Handlungsleitfaden einfließen. "Wir ruhen uns nicht auf dieser positiven Resonanz nicht aus", betonte Landrat Peter von der Grün (FW), der ebenso glücklich über die Ergebnisse ist wie die Werkleiterin.

DK

Stefan Janda