Manching (PK) Die Freien Wähler haben sich endgültig entschieden: Sie wollen gemeinsam mit der SPD deren ehemalige Spitzenkandidatin Elke Drack zur 2. Bürgermeisterin von Manching wählen. CSU-Chef Franz Gmelch will auf jeden Fall ebenfalls zu der geheimen Wahl antreten.
Zwischen den Manchinger Partei- und Fraktionschefs haben zuletzt die Drähte geglüht. Nachdem in den letzten Tagen noch über das Verhalten der FW spekuliert worden war (PK berichtete), hatte vor allem die SPD offenbar vom künftigen FW-Bürgermeister Herbert Nerb eine Positionsbestimmung erwartet.
Und die kam jetzt klar und deutlich: Die Freien Wähler sehen in der unzweifelhaften Unterstützung ihres Bürgermeisterkandidaten durch SPD-Anhänger bei der Stichwahl eine Verpflichtung für ihr Wahlverhalten in der konstituierenden Gemeinderatssitzung am 8. Mai: Elke Drack soll bei der geheimen Abstimmung über den Bürgermeister-Stellvertreter alle acht FW-Stimmen (inklusive Bürgermeister) bekommen. Mit den sechs Stimmen der SPD dürfte es für die Finanzbeamtin aus Oberstimm also bequem reichen.
Die CSU kann ihrem Kandidaten Franz Gmelch bei dieser Konstellation nur die zehn Stimmen ihrer Fraktion bieten und eventuell auf die Unterstützung von UW-Einzelkämpfer Klaus Semmler hoffen. Bei klarer Linie von FW und SPD wäre das zu wenig. Franz Gmelch hält dennoch an seiner Kandidatur fest. Er und die CSU sehen es auch als demokratische Verpflichtung, als stärkste Fraktion einen eigenen Bewerber aufzubieten.
Ob die Stimmenverteilung bei der Stellvertreterwahl ein Richtungsanzeiger für die Abstimmungen der ganzen Legislaturperiode sein wird, steht noch dahin. Herbert Nerb hat gegenüber dem PK betont, dass es mit der SPD keine enge Koalition geben werde: "Ich will da keine Hochzeit veranstalten." Die Mehrheiten will sich der neue Bürgermeister demnach von Fall zu Fall quer durch den Gemeinderat suchen; er hat allen Fraktionen erneut eine konstruktive Zusammenarbeit angeboten.
Deutliche Schnittmengen mit der Manchinger SPD gibt es aber laut Nerb und auch nach Darstellung von SPD-Fraktionschef Peter Bergmeier bei der Ortskernsanierung (Stichwort: Sparkassenneubau und Eisdielen-Grundstück) und der allgemeinen Gemeindeentwicklungspolitik. Auch Herbert Nerb hat sich inzwischen für die SPD-Idee eines Workshops erwärmt, bei dem – möglicherweise schon im kommenden Herbst – die Chancen der wirtschaftlichen und kulturellen Weiterentwicklung des Marktes Manching und möglichst umfassender Bürgerbeteiligung ausgelotet werden könnten.
Die Manchinger Freien Wähler haben am Rande der Vorgespräche für die neue Legislaturperiode übrigens auch eine interne Personalie geregelt: FW-Vorsitzender Peter Lange wird Nachfolger von Herbert Nerb als Fraktionssprecher.
