Riedenburg (ksm) Er sei der Steuermann geweswen, die 17 jungen Frauen und Männer seine Besatzung: „Wir sind gemeinsam in eine Richtung gerudert, der eine schneller, der andere langsamer. Aber alle zusammen haben wir das Ziel erreicht“, erklärte Konrektor Bernhard Zierer, der die neunte Klasse der Riedenburger Mittelschule heuer geleitet hat. Bei der Entlassfeier am Freitagvormittag verglich er die Schule mit einem Ruderboot, mit dem man meist durch ruhige Gewässer, manchmal aber auch durch Stürme steuert. „Jetzt ist es an der Zeit, auszusteigen und zu feiern.“ Und das taten die Absolventen der Mittelschule an diesem Vormittag.
Nach dem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche kamen sie mit ihren Eltern und Lehrern sowie einigen Ehrengästen in der Schulaula zusammen, um in feierlichem Rahmen ihre Zeugnisse entgegen zu nehmen. Ein buntes Programm durfte dabei nicht fehlen – und die ganze Schulfamilie wirkte dabei mit. Da waren die Lehrer, die die Feier mit einem Instrumentalstück eröffneten und einem gemeinsam gesungenen Lied beschlossen. Da waren die Mädchen und Buben der ersten Klasse, die in feinem Zwirn und mit voller Brust das „Kuchenlied“ sagen und den Absolventen wünschten, dass jeder von ihnen immer das größte Stück vom Kuchen abbekommen soll.
„Als ihr vor neun Jahren hier hereinmarschiert seid, wart ich auch einmal so klein“, erklärte Schulleiter Norbert Nadler in seiner Rede. In der Zwischenzweit wären die Entlassschüler täglich früh aufgestanden, hätten bestimmt 100 Schulhefte vollgeschrieben und viele Noten bekommen. „Aber ihr habt auf dem Pausenhof auch Freunde getroffen. Jetzt wird es keinen Schulgong mehr geben, der euch anzeigt, wann die Freizeit beginnt“, sagte Nadler.
„Wir sind gemeinsam in eine Richtung gerudert und haben alle das Ziel erreicht.“
Konrektor Bernhard Zierer
An der Mittelschule seien die 17 Schülerinnen und Schüler jetzt die Großen, als Lehrling, Auszubildender oder Schüler einer neuen Schule seien sie allerdings wieder die Kleinen. „Ihr werdet auch künftig viel lernen, Erfahrungen sammeln und die Kompetenzen, die ihr hier an der Mittelschule erworben habt, vertiefen und ausbauen.“ Nadler wünschte den Absolventen ein gutes Händchen bei der Wahl der Ziele, den Mut, neue Wege zu gehen und gleichzeitig auch den Mut dafür, umzukehren, wenn etwas nicht funktioniert. „Ich wünsche euch, dass ihr neugierig bleibt. Hört nie auf, im Geiste groß zu werden.“
Auch Elternbeiratsvorsitzende Sabine Dräger erinnerte an den Moment der Einschulung. „Mittlerweile sind aus Kindern selbstbestimmte Teenager geworden, die alles hinterfragen und ihre Meinung auch kundtun wollen“, sagte sie. Dass sie das beibehalten sollten, betonte Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU): „Mischt euch ein, engagiert euch in Vereinen und im Ehrenamt, übernehmt Verantwortung. Die Großgemeinde braucht euch.“ Sollte einer der Absolventen Hilfe brauchen, könne er sich jederzeit an ihn wenden, bot der Rathauschef an, der die Absolventen zu ihrem Schulabschluss beglückwünschte. Die Klassensprecher Sophia-Theresia Müller und Manuel Forster ließen das letzte gemeinsame Schuljahr mit einer launigen und bildreichen Präsentation Revue passieren. Vor allem die Abschlussfahrt an den Gardasee habe allen sehr gut gefallen. „Die neun Stunden Fahrt haben sich auf jeden Fall rentiert“, meinte Müller.
14 Schülerinnen und Schüler hatten laut Nadler den Qualifizierten Hauptschulabschluss in Angriff genommen, 93 Prozent davon haben bestanden. „Ihr habt beachtliche Ergebnisse erreicht“, hob auch Klassleiter Zierer hervor. Der beste Absolvent der Mittelschule ist Nico Konvalinka mit einem Notendurchschnitt von 1,2. Zweitbester ist Manuel Forster mit einem Schnitt von 2,0. Den dritten Platz teilen sich Timon Schels und Tobias Semmler, die die Mittelschule beide mit einem Durschnitt von 2,1 abschlossen.
