Jetzendorf
„Wir wissen nicht, wo wir stehen“

Fußball-Bezirksliga: TSV Jetzendorf beginnt mit Heimspiel gegen Kammerberg

21.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr
Wo geht der Weg hin? Justin Byrnes (rechts) – hier im Testspiel gegen Stefan Liebler vom VfB Eichstätt – und der TSV Jetzendorf starten am Sonntag in die neue Saison. Aufgrund personeller Probleme ist noch unklar, ob der TSV von Anfang an oben mitspielen kann. Auch Byrnes wird wohl für das erste Spiel ausfallen. −Foto: Stolle

Jetzendorf (PK) Nur knapp war der TSV Jetzendorf in der Relegation am Aufstieg in die Fußball-Landesliga gescheitert, am Sonntag startet für den TSV mit dem Heimspiel gegen die SpVgg Kammerberg (17 Uhr) die neue Bezirksligasaison. Für den TSV und Trainer Tarik Sarisakal ist es ein Start ins Ungewisse.

Wirklich zufrieden kann Sarisakal mit der Vorbereitung, die er als „durchwachsen“ bezeichnet, nicht sein. Wie schon in der Rückrunde der Vorsaison hat der TSV mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Markus Kurzhals (doppelter Bänderriss), Wlad Beiz (Bänderriss) Thomas Edelmann (Adduktoren), Justin Byrnes (Rücken) und der Langzeitverletzte Alexander Schäffler fallen ganz sicher für das Duell gegen Kammerberg aus. Auch Martin Öttl kehrte jetzt erst kürzlich ins Training zurück, Felix Ertl hatte unter der Woche mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen. Die Trainingsbeteiligung sei dennoch in Ordnung gewesen. Wer fit war, habe auch trainiert, so Sarisakal. Aus Personalmangel musste aber unter anderem das Testspiel gegen den SC Oberweikertshofen abgesagt werden. „Von Einspielen kann keine Rede sein, dass müssen wir in der Runde machen“, erklärt der Trainer.

Dass dem einen oder anderen Spieler noch die lange Vorsaison in den Knochen hängt, gibt Sarisakal zu. „Der Körper holt sich irgendwann seine Ruhepausen. Das merkt man, wenn sogar so fitte Spieler wie Martin Schröder plötzlich Wehwehchen haben“, sagt Sarisakal, Schröder hatte mit einer Bauchmuskelzerrung zu kämpfen.

„Für uns war es nun wichtig, die Neuzugänge zu integrieren und uns bis zum Punktspielstart genügend Substanz zuzulegen“, erklärt der Trainer und fügt an: „Wir müssen das Beste aus der Situation machen.“ Hoffnungen machen unter anderem die Auftritte von Neuzugang Dominic Reisner, der von der SpVgg Unterhaching zum TSV kam. „Er kommt besser ins Laufen. Es hat ihm gut getan, am Stück zu trainieren.“

In den Testspielen gegen den FSV Pfaffenhofen (1:4) und den VfB Eichstätt (1:7) setzte es zwei deutliche Pleiten. Besonders mit dem Spiel gegen den FSV war der TSV-Trainer unzufrieden: „Da hat uns der Wille gefehlt, gegen Gerolsbach war das schon wieder besser.“ Gegen den FCG siegte der TSV mit 2:0. Dennoch sei das Team froh, dass der Wettkampfmodus wieder beginnt: „Im Training wird es lauter, es ist nach einer kleinen Talfahrt wieder Zug drin“, gibt Sarisakal zu Protokoll. „Wir müssen auf den Punkt da sein.“

Mit Kammerberg wartet ein tiefstehender Gegner, der defensiv gut arbeitet und offensiv vor allem über Konterangriffe zum Erfolg kommen will. „Sie verteidigen gut gegen den Ball, machen die Räume sehr eng. Zudem haben sie schnelle Spieler, können gut kontern“, schätzt Sarisakal den Gegner ein, den er in der Vorbereitung beobachtet hat.

Ein positives Erlebnis zu Saisonbeginn würde dem Jetzendorfer Gemütszustand durchaus gut tun: „Jedes Spiel ist wichtig. Aber heuer ist der Auftakt wegen unserer personellen Probleme umso wichtiger. Unser Auftaktprogramm ist nicht ohne und wir wissen nicht, wo wir stehen“, erklärt Sarisakal. Nach dem Duell gegen Kammerberg geht es für den TSV gegen Karlsfeld und Moosinning.

Einen Aufstiegsfavoriten will Sarisakal vor Saisonstart nicht nennen. Dafür ist er sich sicher, dass die Liga ausgeglichener geworden ist. Auch Prognosen über sein Team lasse er zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu. „Was andere über uns denken, sei dahin gestellt. Wenn wir komplett sind und am Limit spielen, gehören wir zu den Favoriten, ja. Aber das sind mir zu viele verschiedene Komponenten.“ Deswegen sei sein Team gefordert: „Jeder muss sich selbst hinterfragen.“