Gut angelegtes Geld

Kommentar

21.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

Es ist in deutschem Interesse, den Irak zu stabilisieren, die IS-Terrororganisation zu zerschlagen und das Zweistromland in eine bessere Zukunft zu führen. Viele Flüchtlinge sind aus dem Irak nach Deutschland gekommen. Und es muss der Bundesrepublik daran gelegen sein, dass sich nicht noch mehr Menschen von dort nach Europa aufmachen, sondern dass sich die Lage so verbessert, dass Geflüchtete in ihre Heimat zurückkehren.

Es ist deshalb zu begrüßen, dass bei der Geberkonferenz in Washington zwei Milliarden Dollar zur Unterstützung des Iraks gesammelt wurden, und Deutschland immerhin 160 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellt. Es ist vernünftig, dass zum Beispiel explizit Geld zur Verfügung gestellt wird, um die vielen Tausend Binnenflüchtlinge zu versorgen, damit sie sich nicht auf den Weg in Richtung Türkei machen. Oder Mittel für die Stadt Mossul zurückzulegen. Wenn sie denn irgendwann vom IS befreit sein wird.

Doch genau das ist das Problem: Die Anti-IS-Koalition kann zwar militärische Erfolge vorweisen. Sie führt den Krieg jedoch mit angezogener Handbremse - aus Rücksicht auf die Zivilbevölkerung, aber auch wegen der widerstrebenden Interessen der Akteure im Irak und in Syrien. Die Zerschlagung des IS wird nicht leicht, das wird noch Jahre dauern und muss viele andere Faktoren wie Bildung und Entwicklung beinhalten.