Kleinhohenried
Gusti Schmid übergibt an Dieter Distl

Wechsel an der Spitze des Kulturhistorischen Vereins Donaumoos

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Der neue Vorstand des Kulturhistorischen Vereins mit Hedwig Brüderle (v.l.), Roland Finkenzeller, Charlotte Seitle, Ludwig Erras, Agnes Reichert, Fritz Koch, Vorsitzender Dieter Distl, Johann Schurius und Fritz Kothmayr. - Foto: Hammerl

Kleinhohenried (DK) Neun Jahre hat Gusti Schmid den Kulturhistorischen Verein Donaumoos geführt, nun übergab sie den Stab an Dieter Distl, den früheren Kulturamtsleiter der Stadt Neuburg, der seit 18 Jahren in Karlshuld wohnt. Er wurde schriftlich und einstimmig gewählt.

"Eine echte Verjüngung bin ich nicht", stellte sich Distl (68) augenzwinkernd vor, "aber Gusti Schmid hat mir erklärt, ihr Mann beschwere sich, sie habe zu wenig Zeit für ihn". Daher stelle er sich für drei Jahre zur Verfügung, "In der Hoffnung, dass sich dann jemand findet, der sich vom selben Argument meiner Frau überzeugen lässt". Er kündigte an, den Vereinszweck "Sammeln und Bewahren" weiter zu verfolgen und ein paar neue Akzente zu setzen. So plant er für den 200. Geburtstag von Max von Pettenkofer am 3. Dezember eine besondere Veranstaltung, die dessen prägenden Einfluss auf die Hygiene in Japan - über Pettenkofers japanischen Schüler Mori Ogai - in den Mittelpunkt stellen soll. Pettenkofer ist für Distl "der größte Sohn der Region", was mit ein Grund war, den Vereinsvorsitz zu übernehmen, um anlässlich des Jubiläums an Pettenkofer zu erinnern. Zudem plant er eine Gesprächsreihe mit jungen Leuten aus dem Donaumoos. Den Auftakt wird Kulturwissenschaftlerin Verena Gutsche machen, die in Karlshuld aufgewachsen ist und an der Uni Eichstätt promoviert. Auch Stephan Freiherr von Stengel liegt Distl am Herzen. Den Kultivator des Donaumooses will er mehr in Erinnerung bringen. "Ein gutes Miteinander und immer helfende Hände", wünschte Bürgermeister Heiner Seißler dem Verein nach der Wahl.

Fünf neue Mitglieder hatte die scheidende Vorsitzende Auguste Schmid zu Beginn ihres letzten Rechenschaftsberichts begrüßt. Den nutzte sie natürlich auch für den Dank an alle Ehrenamtlichen, die Kommunen und sonstige Unterstützer während ihrer Amtszeit, auf die sie kurz zurückblickte. Um elf Personen war der Mitgliederstand im vergangenen Jahr durch Tod, Wegzug und Austritte auf 226 zum Jahresende gesunken, dank der Neuzugänge sei nun wieder die 230er-Grenze überschritten worden. Höhepunkte waren wieder die eigene Ausstellung, die sich mit "Oide Sach'n vom Dochbod'n" beschäftigt hatte und die Besucher staunen ließ angesichts von Gegenständen, die die Jungen überhaupt nicht kannten und die Älteren in Erinnerungen schwelgen ließen. Aktiv beteiligt hatten sich die Ehrenamtlichen wieder am Donaumoosfestival im Mai und dem Museumsfest im Herbst, unter anderem mit Brotbacken, Kartoffeldämpfen, Buttern und im September auch mit dem stets heiß begehrten Kartoffelklauben. Schmid hatte zudem fünf Vorstandssitzungen gehalten, um die Aktivitäten vorzubereiten. Hinzu kamen jede Menge weitere Termine, so führte sie den Seniorenkreis aus Klingsmoos-Ludwigsmoos durch die Ausstellung im Heimatmuseum, machte sich in Ingolstadt schlau zum Thema "Steuer und Vereine", nahm an verschiedenen Veranstaltungen im Haus im Moos teil, verschiedene Ausstellungen in Ingolstadt und Neuburg wurden besichtigt, das Telefon im Theresienbau wechselte zu einem günstigeren Anbieter und eine Doktorandin wurde bei ihren Recherchen unterstützt.

Weh tut dem Verein die Mieterhöhung des Depots in der Muna, die von 261 auf 1000 Euro erhöht wurde, wie Kassier Hedwig Brüderle berichtete. "Wir müssen noch froh sein - ursprünglich waren es 3000 Euro, die verlangt worden waren", merkte Schmid an, "wir haben gut verhandelt, auch mit Hilfe unseres Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl". Für heuer stehen Rosenfest und die Ausstellung über "Andersgläubige in Altbayern" an.