Ingolstadt
"Grottenschlecht"

Volleyball: Libero Niemeyer geht mit seinem MTV Ingolstadt nach dem 0:3 in Schwabing hart ins Gericht

11.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:33 Uhr
Wurde deutlich: Libero und Mannschaftssprecher Lennart Niemeyer (Zweiter von links) kritisierte die Leistung des MTV Ingolstadt in Schwabing. −Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt - Nach zuletzt vier Erfolgen in Serie mussten die Volleyballer des MTV Ingolstadt am vergangenen Wochenende die erste Niederlage des Jahres einstecken.

 

Gegen den FTM Schwabing unterlagen die Donau Holz Volleys mit 0:3 (17:25, 15:25, 26:28). Nach 15 Spieltagen der Bayernliga Süd bleiben sie aber dennoch auf dem sechsten Rang.

Schon vor Beginn des Spiels war klar, dass es nicht einfach werden würde für die Ingolstädter, die wie gewohnt mit einem arg dünnen Kader antraten und nur acht Spieler aufbieten konnten. Schwabing wiederum verfügte über zwölf Mann und konnte entsprechend häufig und variabel wechseln. Unabhängig davon machte sich der MTV jedoch schon zu Beginn der Partie das Leben selbst schwer und agierte "grottenschlecht", wie Libero Lennart Niemeyer meinte. Er präzisierte: "In der Annahme sind wir auseinander gebrochen, das war unser größtes Manko. " Dieser Teil des Spieles, der in den vergangenen Spielen noch zu den Stärken gehört hatte, sei nun mit zu vielen individuellen Fehlern durchsetzt gewesen - und das, obwohl sich personell nichts verändert hatte. "Im Angriff haben wir genauso viele Fehler gemacht", fuhr Niemeyer fort, und selbst wenn ein Ball mal über das Netz gekommen sei, habe der Gegner diesen "sehr gut abgewehrt".

Wie im Vorfeld von Niemeyer vermutet, trat Schwabing ohne seinen Top-Zuspieler aus der Hinrunde an. "Ihr Kader verfügte aber immer noch über eine gute Qualität", so Niemeyer, dessen Team auf der Diagonalposition umstellen musste und so sicher nicht gestärkt wurde. "Das war aber nur ein kleiner Baustein", meinte der Libero.

Der erste Satz ging deutlich mit 17:25 verloren, im zweiten wurden es mit 15:25 nicht besser. Viel schlimmer war jedoch die Verletzung von Julian Benz im selben Durchgang, der bis zum Saisonende ausfallen wird. Mit ihm fiel einer von nur zwei Akteuren des Mittelblocks aus, so dass Zuspieler Ralf Zikeli auf ungewohnter Position aushelfen musste. "Das ist, als wenn Robert Lewandowski im Tor spielen müsste", erklärte Niemeyer, dem für die kommenden Wochen noch keine Lösung für das neu entstandene Vakuum eingefallen ist.

Der dritte Satz liest sich mit 26:28 zwar deutlich knapper als die beiden ersten, für Niemeyer täuscht jedoch der Eindruck: "Das war nicht besser. Bei uns hat weiterhin sehr wenig funktioniert. Wir hatten Glück, dass beim Gegner auch wenig funktioniert hat. " Am Ende stand so eine deutliche 0:3-Niederlage, für die Niemeyer eine einfache Formel parat hat: "Eins kam zum anderen. " Neben dem dünnen Kader, der schlechten Tagesform und der Verletzung von Julian Benz kam noch die Abwesenheit von Trainer Karl Mahlow hinzu, dessen Anweisungen am Spielfeldrand fehlten.

Viel Hoffnung auf ein besseres Resultat in der nächsten Partie hat Niemeyer nicht. Bereits am kommenden Samstag (20 Uhr) gastieren die Ingolstädter bei der fünftplatzierten SG Bayerwald Volleys, und der Kader des MTV schrumpft weiter: "Bisher haben wir drei Leute im Kader, aus der aktuellen Besetzung werden es maximal vier. " Der MTV wird den Kader mit Spielern auffüllen müssen, die sonst nur sporadisch zum Einsatz kommen sowie möglicherweise auf Akteure aus der dritten Mannschaft zurückgreifen, da die Zweite ebenfalls dünn besetzt ist. "Wir fahren dahin, um keine Strafe für Nichtantreten zu bekommen", sieht es Niemeyer realistisch, der die aktuelle Kadersituation bedauert: "Das ist ein wichtiger Spieltag. Mit vollem Kader hätten wir Punkte mitnehmen können. " So bleibe als einzige Hoffnung das Glücksspiel: "Wir brauchen einen Sechser im Lotto", so Niemeyer abschließend.

DK

Marcel Bothe