München
Großer Kampf wird nicht belohnt

ERC Ingolstadt verliert trotz starker Leistung 2:3 nach Verlängerung bei Meister München

16.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr

München (DK) Der Meister wackelte, aber er fiel nicht: Der ERC Ingolstadt zwang den EHC München am Freitagabend mit einer couragierten Leistung in die Verlängerung, verlor am Ende aber etwas unglücklich 2:3 (1:0, 1:2, 0:0, 0:1). In einem unterhaltsamen Spiel auf gutem DEL-Niveau erzielte Deron Quint den Siegtreffer.

 

Angesichts der tabellarischen und spielerischen Münchner Übermacht in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hatten es viele Gästeteams in den vergangenen Wochen vorgezogen, sich in der Olympia-Eishalle aufs Zerstören zu verlegen. Nicht so die Panther: Sie setzten von Beginn an offensive Nadelstiche und lieferten den Münchnern vor 4670 Fans ein temporeiches Duell auf Augenhöhe. Beide Teams präsentierten sich zudem konzentriert und spielfreudig, sodass die Partie mit wenigen Unterbrechungen auskam. Zwar verzeichneten die Gastgeber ein leichtes Torschuss-Übergewicht, doch auch der ERC tauchte regelmäßig aussichtsreich vor dem Kasten von Danny aus den Birken auf. Die erste wirklich nennenswerte Chance hatte allerdings der auffällige Münchner Yannic Seidenberg, der als Verteidiger agierte und nach acht Minuten den linken Pfosten des Ingolstädter Tores traf.

Leider konnten die Schiedsrichter Stephan Bauer und Marc Iwert mit dem Niveau des Spiels nicht mithalten und verhängten einige diskutable Strafzeiten - vor allem gegen den ERC. Beim ersten Powerplay des Abends hätte beinahe Keith Aucoin per Nachschuss die Führung erzielt, weil ERC-Torhüter Timo Pielmeier die gefangen geglaubte Scheibe entglitten und vor die Füße gekullert war (9.). Beim zweiten Überzahlspiel war es Jason Jaffray, der aus kurzer Distanz am Ingolstädter Schlussmann scheiterte (15.).

Der erste Treffer gelang jedoch den Ingolstädtern - und das durchaus verdient: Darryl Boyce hatte sich die Scheibe in der neutralen Zone erkämpft, war dem 40-jährigen Deron Quint davon gelaufen und hatte aus den Birken cool mit der Rückhand bezwungen (17.).

Im Mittelabschnitt legte die ohnehin kurzweilige Partie nochmal an Unterhaltungswert und Intensität zu. Ganze 14 Sekunden dauerte es, bis die Scheibe erneut im Netz lag - diesmal allerdings in dem der Ingolstädter. Der gute Jaffray war mir viel Tempo über die rechte Seite vors Tor gestürmt und hatte Pielmeier keine Abwehrchance gelassen (21.).

Die Panther beeindruckte das nicht - im Gegenteil: Sie schlugen fast ebenso schnell zurück. Als Steve Pinizzotto wegen Haltens auf die Strafbank musste, dauerte es nur 18 Sekunden bis zum zweiten ERC-Treffer. Den Abpraller nach einem Schuss Brandon Bucks schnappte sich der starke Petr Taticek und schoss zum 2:1 ein (25.). An ihrer erneuten Führung konnten sich die Gäste allerdings wiederum nur eine knappe Minute lang erfreuen - dann machte Jaffray seinen Doppelpack mit der zweiten Einzelleistung perfekt - 2:2 (26.).

In diesem Rhythmus ging es weiter. Die beste Chance aufs dritte Ingolstädter Tor vergab Thomas Greilinger, der eine mustergültige Vorlage Taticeks nicht an aus den Birken vorbeibrachte (39.). Die Münchner konnten aus ihrer Druckphase zu Beginn des Schlussabschnitts ebenfalls kein Kapital schlagen.

Mit zunehmender Spieldauer minimierten beide Teams ein wenig das Risiko, agierten disziplinierter und kamen folgerichtig nicht mehr zu den ganz klaren Torgelegenheiten. Selbst als Brandon Buck zwei Minuten vor Schluss bei einer fairen Rettungsaktion zu Unrecht die Ingolstädter Strafminuten 15 und 16 aufgebrummt bekam, zogen sich die Panther mit überzeugendem Unterzahlspiel aus der Affäre - wie schon einige Male zuvor.

In der Verlängerung hatten Boyce und Thomas Oppenheimer die Entscheidung auf dem Schläger - doch am Ende jubelten die Münchner: Quint traf 14 Sekunden vor Schluss zum 3:2 für den Tabellenführer (65.).

 

EHC München: aus den Birken - Abeltshauser, Regehr; Joslin, Quint; Seidenberg, Boyle - Flaake, Jaffray, Wolf; Christensen, Aucoin, Pinizzotto; Macek, Kastner, Eder; Gschmeissner, Quaas.

ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier - Kohl, McNeill; Friesen, Salcido; Köppchen, Wagner; Schopper - Oppenheimer, Buck, Laliberte; Pohl, Taticek, Greilinger; Buchwieser, Boyce, Irmen; Elsner, Th. Pielmeier, Jacques.

Tore: 0:1 Boyce (17.), 1:1 Jaffray (21.), 1:2 Taticek (25.), 2:2 Jaffray (26.), 3:2 Quint (65.). - Strafminuten: 6/16 + 10 Salcido. - Zuschauer: 4670.