Große Unterschiede

07.03.2007 | Stand 03.12.2020, 6:59 Uhr

Zum Arikel "Privatpatienten bevorzugt" (DK vom 28. Februar):

Mein Mann ist Kassenpatient und ich bin privat versichert. Somit bekommt man leider mit, welche Unterschiede – und zwar ganz gravierende Unterschiede – bestehen. Es liegt aber nicht an der Terminvergabe bei den Ärzten, da hatten wir fast nie Probleme. Das größte Problem besteht darin, dass unsere Gesundheitspolitik – dank Horst Seehofer – soweit gekommen ist.

Nur ein Beispiel: Mein Mann ist auf Krankengymnastik angewiesen. Laut seiner Kasse darf er nur sechs Anwendungen im Quartal bekommen, dann muss er wieder ein Quartal aussetzen, und erst dann kann er sich wieder was verschreiben lassen und so weiter. Das Problem besteht nur darin, dass er bei einer Unterbrechung der Krankengymnastik wieder im Anfangsstadium ist, also totaler Blödsinn. Auf meine Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass die Kassen nicht mehr bezahlen.

Bei einem Privatpatienten ist das ganz was anderes. Ich könnte so viele Anwendungen im Quartal haben wie ich es für nötig befinde! Ein netter Arzt hat uns dann aber noch auf eine Gesetzeslücke aufmerksam gemacht, wie man das umgehen kann: Ein bestimmter Zusatz auf dem Rezept, und schon klappt es! Es liegt nicht an den Ärzten, sondern an den Vorgaben, die den Ärzten aufgezwungen werden. Außerdem musste ich als Privatpatient auch mehrmals längere Wartezeiten in Kauf nehmen, obwohl ich bereits einen festen Termin hatte. Warum? Weil ein Notfall in die Praxis kam.

Maria Rogowski

Ingolstadt