Große Ratlosigkeit

19.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:34 Uhr

Adelzhausen (mav) Martin Brunner war am Sonntag zunächst so euphorisch wie selten zuvor: ein nahezu kompletter Kader, die so sehnlich erwartete Entlastung im Sturm, dazu eine frühe 1:0-Führung. Was am Ende herauskam, war allerdings die höchste Niederlage des FC Schrobenhausen in der laufenden Kreisligasaison. So blieb beim Coach nach der 1:8-Klatsche in Adelzhausen nichts als Ratlosigkeit.

"Es herrschte vor dem Anpfiff wirklich eine positive Stimmung. Wir kamen dann gut ins Spiel, gingen auch noch in Führung. Ich war überzeugt, dass es für Adelzhausen ein heißer Tanz wird, und dann so etwas", kann es der 41-Jährige auch einen Tag nach der bitteren Pleite noch nicht fassen.

Mit Avni Özcan und Neuzugang Mirek Cerny hatte Martin Brunner einen komplett neu formierten Sturm in die Startelf geschickt, und schon nach einer Viertelstunde machte sich die Entscheidung des Trainers bezahlt: Avni Özcan traf zur überraschenden Führung der Gäste. Auch ansonsten wussten die beiden Angreifer in der bis dato nicht gerade gefürchteten FCS-Offensive durchaus zu überzeugen. "Chancen hatten wir eigentlich mehr denn je", berichtet Martin Brunner: "Das Hauptproblem lag wieder einmal in unserer Verteidigung."

So hielt auch die Freude über den Führungstreffer nicht lange, nach 22 Minuten nahm das Unheil seinen Lauf: Jürgen Lichtenstern (22.), Christoph Mahl (27./76./80.), Johannes Treffler (30.), Dominik Müller (42.), Martin Treffler (70.) und Michael Albustin (85.) wurde das Toreschießen nur allzu leicht gemacht.

"Unser Abwehrverhalten war bei nahezu allen Gegentoren gleich Null", ärgert sich Martin Brunner über die Defensivleistung seiner Truppe. "Ich rede und rede, und es wird einfach nichts davon auf dem Platz umgesetzt. Wenn ich zu einem unserer Spieler sage, er soll einen bestimmten Gegenspieler in Manndeckung nehmen und er steht jedes Mal bis zu sechs Meter entfernt, dann muss ich mich fragen, ob nicht irgendwer fehl am Platz ist", so Martin Brunner, der trotz der schwierigen Situation keineswegs an ein Aufgeben denkt: "Ich denke nicht, dass sich dann viel ändern würde. Außerdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass es diese Mannschaft eigentlich könnte."

"Es muss nur jeder bei sich selbst anfangen. Natürlich sind alle verunsichert, aber es hilft nichts, die Schuld jetzt bei anderen zu suchen oder sich gegenseitig zu zerfleischen", weiß der Coach. Dass seine Worte bei inzwischen 14 Zählern Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang nur schwerlich als Motivationsschub dienen, liegt auf der Hand. Am kommenden Wochenende kämpft der FCS beim Tabellenfünfzehnten, dem TSV Dasing, gegen einen potenziellen Konkurrenten. Doch eines ist auch Martin Brunner klar: "Wenn wir so auftreten wie am Sonntag, ist es egal, gegen wen wir spielen. Dann brauchen wir uns gegen niemanden irgendetwas auszurechnen".