"Großartiges Projekt der Schulfamilie"

12.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:50 Uhr

Musical am Willibald-Gymnasium: Beim Gelage der Römer bricht Panik aus, da der Angriff des germanischen Drachen unmittelbar bevorsteht. Nur die Sklaven im Hintergrund bleiben gelassen. - Foto: jok

Eichstätt (ro) Zu einem wichtigen Ereignis des Schullebens hat sich am Willibald-Gymnasium die Aufführung eines Musicals entwickelt. Am Mittwoch hatte "Die Rache des Drachen" Premiere, das vom Publikum mit begeistertem Applaus aufgenommen wurde.

Das Stück geht von der Annahme aus, dass es bereits um Christi Geburt eine germanische Siedlung gab, in der Eichstätter wohnten. Die Ortschaft war zu diesem Zeitpunkt zwar von den Römern besetzt, aber im Grunde kamen Germanen und Besatzer ganz gut miteinander aus; schließlich hatte der Kommandant der Römer ja sogar eine Einheimische geheiratet. Als sich die Germanen aber wieder einmal über die Besatzer ärgerten, beschlossen sie, ihnen mit einem Drachen einen Schrecken einjagen. In höchster Panik zogen sich die Römer daraufhin nach Pfünz zurück.

Das Drehbuch bietet mit seinen witzigen Dialogen Platz für zahlreiche Anspielungen, die auf das Jahr 2008 verweisen. Der Kommandant des Lagers musste sich zum Beispiel schon damals mit freien Wählergruppen herumschlagen, was bei ihm zu Migräneanfällen führte. Seine germanische Frau hingegen erweist sich als typisch deutscher Ökofreak, wenn sie die Sklaven rügt, weil sie die leeren Bierdosen nicht zum Schmied bringen, sondern im gelben Sack entsorgen wollen.

Idee und Text für das Musical stammen aus der Feder von Johann Kraus, der am Willibald-Gymnasium auch als Lehrer tätig ist. Zusammen mit seinem Sohn Alexander Kraus hatte er die Lieder komponiert. Höchste Anerkennung verdient die Leistung der Schauspieler, die ausnahmslos aus den 5. und 6. Klassen kommen. Allen voran Alexandros Ioannidis als gutmütiger Lagerkommandant und Valérie-Françoise Nowak als dessen zickige germanische Ehefrau. Patricia Fuchs glänzte als militärischer Leiter des Lagers. Christoph Basner und Lukas Eckl versetzten sich überzeugend in ihre Rollen als dem Alkohol zugetane Legionäre. Lisa Maier in der Begrüßungsrede und Veronika Stampfer, Carolin Losch, Anna Pfahler und Esther Laumeyer als germanische Händler meisterten bereits zu Beginn ihren Soloauftritt couragiert.

Die Inszenierung besorgten Johann Kraus und Roland Obermeier. Thomas Klaschka hatte mit dem Unterstufenchor und einer Band aus Mittel- und Oberstufe den musikalischen Part, Nicole Dittmer den Tanz der Sklavinnen einstudiert. Christian Schurack und Roland Göbel kümmerten sich um die Verstärkungstechnik und den Bühneaufbau. Für die gewohnt originellen Kulissen zeichnete Stefan Weyergraf-Streit verantwortlich.

Höchstes Lob findet Schulleiter Gerhard Miehling für das Zusammenwirken der vielen Akteure. "Wenn 55 Schauspieler aus den 5. und 6. Klassen bei so einem Abend die Unterstützung von Schülern aus Mittelstufe und Oberstufe erfahren und zudem sechs Lehrer, der Hausmeister und eine Schülermutter, die für das Schminken zuständig war, an einem Strang ziehen, dann ist das eine großartige Leistung der Schulfamilie."

Eine weitere Vorstellung findet heute, Freitag, um 19.30 Uhr am Willibald-Gymnasium statt.