Größter Solarpark Deutschlands in Planung

29.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:46 Uhr

Eine der Flächen für den geplanten Solarpark Schornhof liegt oberhalb der Walze am Horizont. Rechts ist die Straße von Karlshuld nach Dettenhofen zu erkennen, dessen erste Häuserreihen sich hinter der Anhöhe befinden. - Foto: Preckel

Berg im Gau (SZ) Der Sonne gehört die Zukunft, meinen die Gemeindevertreter von Berg im Gau. Sie haben am Dienstag dem größten in dieser Art geplanten Solarpark Deutschlands zugestimmt, der zwischen Dettenhofen und Karlshuld entstehen soll: Stromerzeugung auf 140 Hektar Fläche mit Fotovoltaikmodulen.

Die vorgesehene Anlage soll auf zwei Arealen entstehen, eines 90, die andere rund 50 Hektar groß, erläuterte Markus Brosch, Mitarbeiter des Objektbauers PV-Strom aus Kirchheim am Neckar. Die Firma sei mittlerweile mit einem Büro in Neuburg vertreten, denn auch die bereits in Betrieb genommene Anlage bei Altenburg in der Gemeinde Waidhofen werde von PV-Strom betreut. Der Solarpark mit dem Namen Schornhof sprenge jedoch alles bisher da gewesene. 140 Hektar Fläche bedeuten 1,4 Quadratkilometer, eine Fläche etwa so groß wie 200 Fußballplätze.

"Wir haben den Standort zwischen Dettenhofen und Karlshuld gewählt, weil es eine der einstrahlungsintensivsten Flächen in ganz Deutschland ist", sagte Brosch. Noch befänden sich die Felder in Privatbesitz von Alexander von Zwehl aus Oberarnbach und würden landwirtschaftlich genutzt, hieß es.

Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag wurden wichtige Weichenstellungen für das Objekt vorgenommen: Die Gemeinde will für das Projekt seinen Flächennutzungsplan ändern und gab einstimmig grünes Licht zur Aufstellung eines Bebauungsplanes. "Wir sind für erneuerbare Energie", sagte Bürgermeister Helmut Roßkopf. Der Bürgermeister verhehlte dabei nicht, dass mit dem Solarpark Schornhof Geld über die zu erwartende Gewerbesteuer in die klamme Gemeindekasse fließen werde.

Markus Brosch von PV-Strom nannte bei einer Informationsveranstaltung für Anlieger und Bürger in der vergangenen Woche in einem Gasthaus in Dettenhofen weitere Zahlen. So soll zum Beispiel die Anlage rund 40 Millionen Kilowatt sauberen Strom pro Jahr erzeugen, was einem Verbrauch von rund 10 000 Haushalten oder 30 000 Personen entspreche. "Eine 40 Megawatt Solarkraftanlage erzeugt in 20 Betriebsjahren zirka 800 Millionen Kilowartstunden", sagte Brosch. Damit würden rund 900 000 Tonnen Braunkohle eingespart.

Die Investitionskosten für den Solarpark Schornhof liegen bei 100 Millionen Euro, so Brosch weiter. Jetzt aber müsse zunächst das Genehmigungsverfahren weiter gehen. Nachdem Landschaftsarchitekt Karl Ecker die Anregungen aus der Informationsveranstaltung in den Plan eingearbeitet hat, wandern die Unterlagen jetzt zu den Behördenfachstellen und werden öffentlich ausgelegt. "Wenn alles bearbeitet ist, kann der Bau beginnen", sagte Brosch und rechnet mit einer Inbetriebnahme Mitte des kommenden Jahres.