Basketball
Green Devils mit Bauchschmerzen nach Donauwörth

Schrobenhausener Korbjäger "müssen" am heutigen Samstag ihre erste Rückrundenpartie absolvieren

14.01.2022 | Stand 16.03.2022, 3:36 Uhr
Wieder auf Punktejagd in der Bayernliga Mitte: Die Schrobenhausen Green Devils mit Jonas Fiß (vorne, Nummer 15) sind am Samstagabend beim VSC Donauwörth zu Gast. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen - "Was soll man machen?", fragt Florian Breitkreutz. Und der Green-Devils-Trainer beschreibt damit wohl ganz gut das Dilemma, vor dem die Schrobenhausener Basketballer vor ihrem offiziellen Rückrundenauftakt in der Bayernliga-Mitte, am Samstagabend (19.30 Uhr) in Donauwörth, stehen. Große Vorfreude auf das Auswärtsspiel hat angesichts der aktuellen Pandemielage nämlich niemand mehr. Die Punkte abzuschenken und eine Strafe für den Verein in Kauf zu nehmen, klingt aber auch nicht gerade nach einer angenehmen Alternative.

"Also werden wir wohl spielen", sagt Breitkreutz, obwohl niemand auf Seiten der Schrobenhausener richtig begeistert davon ist. Doch das "Angebot" des Bayerischen Basketballverbandes (BBV) aus dem Vorjahr, Spiele ohne Konsequenzen auch einseitig abzusagen, ist 2022 eben nicht mehr gültig. Heißt: Ein Nichtantritt bedeutet ab sofort wieder den Verlust der Partie plus eine Geldstrafe. Die Saison 2021/22 soll demzufolge so "normal" wie möglich durchgezogen werden. Und das, obwohl die Corona-Zahlen in den nächsten Wochen wohl noch weiter explodieren werden. "Es passiert gerade nichts, was man vorher nicht gewusst hätte", sagt Breitkreutz, der sich schwertut, ein paar Entscheidungen nachzuvollziehen. "Ich denke, man wird jetzt von Woche zu Woche schauen müssen", meint der 35-Jährige.

Auf der anderen Seite scheint aus Sicht des BBV auch klar: Wenn die Basketballsaison nicht bald wieder anläuft, wird es irgendwann schwer, sie überhaupt noch einigermaßen fair zu beenden. Schon jetzt gibt es bei den verschiedenen Teams - wegen der vielen Absagen im vergangenen Jahr - Schwankungen von fünf bis zu elf absolvierten Saisonspielen, was die Tabelle entsprechend durcheinanderwirft.

Die Green Devils bewegen sich mit acht Partien ziemlich genau im Ligadurchschnitt, von denen sie erfreulicherweise ja sechs gewonnen haben. Wie die sportliche Lage nun allerdings vor dem offiziellen Rückrundenauftakt in Donauwörth einzuschätzen ist? Auch hier hat Breitkreutz wieder eine Menge Fragezeichen im Gesicht. Das bislang letzte Punktspiel liegt schließlich zwei Monate zurück, in den Weihnachtsferien konnte sein Team nur eingeschränkt trainieren - und auch über die Lage beim Gegner wisse man aktuell nicht viel. "Wir haben den VSC Donauwörth zwar im Hinspiel recht gut beherrscht", erinnert Breitkreutz an den souveränen 68:57-Auftaktsieg, sagt aber auch: "Danach hat sich die Mannschaft schon als eine der tendenziell stärkeren in dieser Liga entpuppt." Von ihren ebenfalls acht absolvierten Partien gewannen die Donauwörther bislang fünf.

Wichtig ist Breitkreutz vor allem, dass sein Team - wenn es schon spielt - das auch mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, also zusätzlichen Tests (auch für geboosterte Spieler) tut. Was aus Donauwörth zu hören ist, haben vor diesem Auftakt schließlich beide Teams gewisse "Bauchschmerzen", verrät Breitkreutz, der dabei prompt noch einmal auf seine Eingangsfrage zurückkommt: "Aber was soll man machen?" Ganz leicht zu beantworten ist das in der aktuellen Situation nun wahrlich nicht.

Übrigens: Die Green-Devils-Damen bleiben von einer solchen Abwägung in ihrer Bayernligasaison vorerst verschont: Bei ihnen stünde an diesem Samstagnachmittag ein Heimspiel gegen den TSV 1880 Wasserburg II und eine Woche später die Auswärtspartie beim TV 1882 Passau auf dem Plan. Beide Gegner haben ihre Vertretungen in dieser Saison aber inzwischen komplett vom Spielbetrieb der Bayernliga Süd zurückgezogen. Die nächste Aufgabe der Schrobenhausener Basketballerinnen wäre also erst am 29. Januar das Auswärtsmatch beim SV Mammendorf.

SZ