Ingolstadt (DK) Laut Programmtitel ist Mäc Härder aus Bamberg der "König der Franken". Zeitweise zumindest.
Mäc Härder ist ein Comedian, ein grandioser Laberer, der aus dummen Sprüchen, die er seinen Landsleuten abgehorcht hat, noch dümmere Sprüche für die Bühne baut, der Situationen aus dem Alltag ins Groteske überhöht und sie nachher genüsslich abstürzen lässt, der ganz nebenbei immer wieder originelle Statements abgibt zu so unterschiedlichen Themen wie der Deutschen Bahn, dem Klamotten kaufenden Mann oder dem an der Kindererziehung verzweifelnden Papa. Es gibt vermutlich nichts, wozu Häder nichts einfallen würde, am besten freilich ist er dann, wenn er sich mit seiner Heimatregion beschäftigt und sich selbst dabei nicht allzu ernst nimmt.
Der Franke und seine Anglizismen, der Franke und seine Ernährung, der Franke und seine Einstellung zur Arbeit, der Franke und seine Sprache – ja, die Thematik, ist vielfältig und hat vor Härder schon viele seiner Kollegen beschäftigt. Er aber schafft es trotzdem, ihr auf nette, freundliche, verschmitzte und burschikose Art einige Facetten abzugewinnen, die tatsächlich neu sind. Die Ausmerzung dreier Konsonanten – die der Franke eh nicht brauche und überdies ja auch nicht aussprechen könne – führt zu einer herrlich skurrilen Geschichte, die abstruse Dialektik von Schweizer Franken und Fränkischer Schweiz steht für Härders Sprachwitz, und die Beschreibung der depressiven Seite des Menschenschlags nördlich der Altmühl ist jederzeit für einen Lacher gut. Besonders für ein Publikum südlich der Altmühl.
Und so vermisst man am Ende auch gar nicht das Fehlen einer kabarettistischen Botschaft in Härders Programm, eines echten Anliegens, einer aus einer persönlichen Einstellung erwachsenden Absicht. Nein, Häder will nicht mehr und nicht weniger als gute Laune verbreiten und unterhalten. Und genau das gelingt ihm auch.
