Grafenberg
Gotteslob per Pedaltritt

Bei ihrer Radwallfahrt in den Bayerischen Wald besuchen Teilnehmer zahlreiche Kirchen an der malerischen Strecke

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Die Wallfahrtskirche Heilbrünnl im Landkreis Cham steht am Ende des anstrengendsten Abschnitts der Radwallfahrer, die sich mit der DJK Grafenberg auf den Weg gemacht haben. - Foto: M. Herrler

Grafenberg (HK) In die Oberpfalz und nach Niederbayern hat die mittlerweile 15. Radwallfahrt der DJK Grafenberg geführt. An vier Tagen bewältigten die 28 Radwallfahrer insgesamt 248 Kilometer - und zwar mit reiner Muskelkraft, E-Bikes waren nicht am Start.

Die elf Frauen und 17 Männer trafen sich in Kleinprüfening in der Gemeinde Sinzing, nahe der Wallfahrtskirche Maria Ort. Zum morgendlichen Gebetskreis auf dem Kirchplatz der Wallfahrtskirche begrüßte der Organisator Michael Herrler aus Grafenberg nicht nur die sportlichen Wallfahrer, sondern auch das Ehepaar Scherbaum, das diese mit seinem Wohnmobil auf der gesamten Strecke begleitete und stets für frische Getränke sorgte. Die erste Etappe führte auf dem Donauradweg bis Regensburg. Über die steinerne Brücke kamen die Wallfahrer zum Domplatz. Im Regensburger Dom feierte die Gruppe einen Gottesdienst, der vom dortigen Bischof Rudolf Voderholzer zelebriert und von den Regensburger Domspatzen mitgestaltet wurde. Danach zogen die Wallfahrer mit der Prozession durch die Straßen der Altstadt. Nach der Mittagspause ging es auf dem Regentalradweg nach Regenstauf und weiter zur Kaffeepause nach Ramspau, wo die Gruppe in der Kirche St. Laurentius eine kurze Andacht feierte. Das Abendgebet folgte in der Pfarrkirche Mariä Geburt in Nittenau, dem ersten Übernachtungsort.

Der zweite Tag führte über Reichenau nach Walderbach, wo sich die Wallfahrer in der Klosterkirche zum Morgengebet trafen. Danach kam die größte Herausforderung der ganzen Tour auf die Radfahrer zu, mussten sie doch über den Palmberg zur Wallfahrtskirche Heilbrünnl einen Höhenunterschied von 150 Metern auf einer Weglänge von zwei Kilometern überwinden. Nach einer Andacht dort führte der Rest der 72 Kilometer langen Tagesetappe stets am Regen entlang und war ohne große Anstrengungen zu bewältigen. So hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die Landschaft des Regentals zu genießen. Zum Mittagsgebet kehrten sie in die Stadtpfarrkirche Cham ein. Die letzten 30 Kilometer wurden noch von einer Gymnastikpause mit Lydia Herzog am Blaibacher See unterbrochen.

Zum Morgenkreis des dritten Tages versammelten sich die Teilnehmer im Kurpark von Bad Kötzting. Danach ging es auf dem Weg des Vortags zurück bis Miltach, wo in der Kirche St. Martin eine kurze Andacht die Fahrt unterbrach. Anschließend verließen die Radler den Regentalradweg und begaben sich auf den Donau-Regen-Radweg. An einer ehemaligen Bahnlinie zieht sich der 40 Kilometer lange, gut ausgebaute Weg bis Bogen. In der St. Jakobsbasilika in Straubing feierten die Wallfahrer die Vorabendmesse mit, ehe sie am Rand der Stadt übernachteten.

Am Tiergartengelände in Straubing versammelten sich die Wallfahrer zum morgendlichen Gebetskreis des vierten Tages. Der Weg zurück Richtung Regensburg führte über die Dörfer des Gäubodens. Bewusst wurde der Donauradweg gemieden, so ging es über Rinkam, Atting und Rain nach Sünching. Weiter wurde die Wallfahrtskirche zur seligen Jungfrau in Scheuer für eine längere Andacht besucht. Über Obertraubling und Burgweinting steuerten die Radler wieder Regensburg an. Nach einer kurzen Pause wurde am Regensburger Stadtpark entlang das Ziel angesteuert: die Wallfahrtskirche Maria Ort.

Wie beim Abschlusskreis deutlich wurde, empfanden viele der treuen Teilnehmer diese Fahrt als eine der leichtesten Touren - obwohl es mit dem Bayerischen Wald in ein Mittelgebirge gegangen war. Doch hätte das Wetter zum Radeln nicht besser sein können.