Eichstätt
"Glück im Unglück"

Autofahrer Rudolf Klauer verhinderte durch rasches Handeln Schlimmeres im Spindeltal

24.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:11 Uhr

Eichstätt (EK) Vergangene Woche erlitt ein 61-jähriger Autofahrer aus Freiberg (Sachsen) im Spindeltal einen Schwächenanfall, so dass er seinen Skoda nicht mehr steuern konnte (Wir berichteten).

Der 59-jährige Preither Rudolf Klauer sah, dass das vor ihm fahrende Auto immer langsamer wurde und schließlich zum Stillstand kam. Da sich der Skoda des Fahrers jedoch am Hang befand und begann, hinunterzurollen, handelte Rudolf Klauer geistesgegenwärtig: "Ich dachte erst, er will umdrehen oder er hat sich verfahren, aber ich habe schnell gemerkt - irgendwas ist da! ", schildert er am Tag nach dem Vorfall. Dann habe er sein Auto hinter dem rollenden Skoda abgestellt, und somit verhindert, dass er weiter den Berg hinab rollen konnte. Gemeinsam mit zwei weiteren Autofahrerinnen, die hinter dem Preither zum Stillstand kamen, eilte er zum Skoda, eine Autofahrerin verständigte den Notruf und redete Mathias Rüder, dem "Geschädigten", wie es von Seiten der Polizei heißt, gut zu. "Mir ist schlecht geworden, und anscheinend war ich auch kurz ohne Bewusstsein", sagt der 61-Jährige Sachse im Gespräch mit unserer Zeitung. Er habe das Auto abgebremst, hatte es jedoch nicht mehr geschafft, die Handbremse zu ziehen, wie er rückblickend berichtet. Dass er drohte, den Berg hinabzurollen, habe er gar nicht gemerkt.

"Ich bedanke mich bei dem Audifahrer und auch bei der Frau, die mich im Auto getröstet hat", zeigt er sich froh über die Zivilcourage der hinter ihm Fahrenden, die Schlimmeres verhindert und den Notruf verständigt haben.

"Das war Teamwork", betonte Rudolf Klauer aus Preith. Das wünsche er sich auch von anderen Autofahrern. Der 61-Jährige Sachse wurde sofort zur Untersuchung in die Klinik gebracht, doch hatte er sich schnell wieder von seinem Schwächeanfall erholt, wie die Polizei berichtete. Warum er einen Schwächeanfall erlitt, ist allerdings noch nicht geklärt. Dass er zufällig zur Stelle war und gedankenschnell handelte, nenn Rudolf Klauer "Glück im Unglück". Dennoch hätten einige Autofahrer am Ort des Geschehens nur gegafft und damit den Verkehr behindert, berichtet der Mann irritiert. Teamwork ja, gaffen auf keinen Fall - so lautet das Fazit dieser hilfsbereiten Aktion.