Dietfurt
Glockenweihe zum Firmenjubiläum

Emeritierter Bischof Walter Mixa kommt nach Dietfurt

06.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:18 Uhr
Der emeritierte Bischof Walter Mixa segnete den Glockenstuhl, das Meisterstück von Josef Grünbeck. −Foto: Götz

Dietfurt (gtz) Eine zünftige musikalische Sitzweil hat das Firmenjubiläum der Spenglerei Grünbeck eingeleitet, das am Sonntag mit der feierlichen Glockenweihe auf dem Betriebsgelände durch den emeritierten Bischof Walter Mixa seinen Höhepunkt hatte.

Gehaltvolle "Käsesuppe", würziges Treberbrot aus eigener Herstellung, Tomate-Mozzarella, der "Jura-schneck" und Rohrnudeln schmeckten den Gästen, die von Musikanten aus dem Chiemgau, aus München, aus Beilngries und Dietfurt unterhalten wurden. Ein Heimspiel hatte die hauseigene Kupferschmie-Musi der Familie Grünbeck.

Hausherr Bernhard Grünbeck blickte zurück in die Anfänge der Kupferschmiede, die anlässlich einer Auseinandersetzung zwischen den Handwerkskonkurrenten Schmied und Kupferschmied im Jahr 1747 aktenkundig wurde. Die Werkstatt, in der sich die Gäste wohlfühlten, sei anlässlich der Erneuerung einer Treppe total renoviert worden und bot einen gemütlichen Rahmen für das abendliche Musizieren und angeregte Plaudern, das bis spät in die Nacht ausgekostet wurde. Auch der emeritierte Bischof Walter Mixa schaute noch in der Werkstatt vorbei. Am Sonntag zog er, begleitet von Stadtpfarrer Gerhard Schlechta, dem Guardian des Franziskanerklosters Bruder Matthias Tumpach und Pater Rolf Fleiter, zum Pontifikalamt in die Stadtpfarrkirche ein.

Der Stadtpfarrer begrüßte "mit Freude" den Bischof, der "ins bescheidene Dietfurt gekommen" sei. Passend zur Allerseelenzeit nahm Mixa in seiner Predigt Stellung zum Leben nach dem Tod, verwies auf den "Gekreuzigten als Zeichen unseres Glaubens". Die großen Fragen nach dem Woher, dem Sinn des Lebens und nach dem Tod prägen von jeher das Suchen der Menschen nach dem Göttlichen, das uns in Christus, der "als einer von uns, als Kind, nicht als Macho, kam", begegne. Einen fairen Umgang miteinander mahnte der Prediger an, sprach dabei auch das Mobbing an, das bisweilen schon Schulkinder sorge und belaste, und bekräftigte die Hoffnung auf ewiges Leben durch Christus, den Erlöser, "dem ich gehöre".

Mit einer einfühlsamen musikalischen Einlage zum feierlichen Sonntagsgottesdienst beeindruckten Anni König und Bernhard Grünbeck, die eine andächtige Weise mit Klängen von Harfe und Mundharmonika hören ließen. Anschließend begaben sich die Geistlichen mit den Ministranten der Stadtpfarrkirche und des Klosters in den Garten der Familie Grünbeck zur Glockenweihe. Auch Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) mit einer Abordnung von Stadträten, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, der Kirchenpfleger und eine stattliche Anzahl von Gläubigen folgten zum Glockenstuhl, den Josef Grünbeck als Meisterstück gefertigt und mit einer Glocke versehen hatte. Wo im Garten noch die letzten Rosen und Dahlien des Sommers blühten, stellte der emeritierte Bischof die große Bedeutung der Glocken für das christliche Leben dar. Er gab zu bedenken, dass sie die Spendung der Sakramente begleiten, zu freudigen und traurigen Anlässen ertönen und zu den Gottesdiensten rufen. Nach Lesung und Segensgebet schlug der Zelebrant die Glocke im Glockenstuhl an, bevor er mit Weihwasser, Weihrauch und Chrisam den traditionellen Ritus vollzog. Als Oberministrant stand Josef Grünbeck in vorderster Reihe des liturgischen Dienstes. Nach seinem Dank für die feierliche Handlung lud er zum Mittagessen in der Spenglerwerkstatt ein.