Stepperg
Gewitterschauer und starke Gegner

Donauwörth siegte beim 26. Stepperger Fischerstechen – Gelungenes Antonibergfest

13.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:28 Uhr

 

Stepperg (ahl/r) Wenn's regnet, dann ist Antonibergfest – die alte Regel hat keine Gültigkeit mehr. Am Samstag fegten zwar zwei Gewitter über das Donautal, aber abends zum Bergfest setzte sich wieder die Sonne durch. Zuvor siegte Donauwörth vor Stepperg und Ingolstadt beim 26. Fischerstechen.

Nach dem Wettkampf stärkten sich die Recken bei Spanferkel, Bratfisch und Fassbier auf dem Antoniberg. Etwa 3000 Gäste erfreuten sich an der Abendstimmung mit bester Aussicht ins Donautal. Nachts brannte das große Bergfeuer.

Sonne, Wind, Regen, sogar Blitz und Donner in der Ferne – es war alles geboten, als die sieben Mannschaften aus Donauwörth, Tegernsee, Ingolstadt, Neuburg, Laufen und Lauingen sowie Titelverteidiger Stepperg auf dem See gegeneinander antraten.

Heuer sollte es aber nichts mit dem erhofften Heimsieg werden – Erzrivale Donauwörth hatte am Ende vier Punkte mehr und trug sich mit 82 Punkten wieder einmal in die Siegerliste ein. Und das, obwohl die gelben Recken aus der Käthe-Kruse-Stadt ohne Rekord-Stecherkönig Willi Heckmeier antreten mussten. „Im ersten Kampf hatten wir ein paar Anlaufschwierigkeiten, aber dann haben wir uns reingefunden“, kommentiert ein Donauwörther den Wettkampfverlauf. Er sitzt als bunter Farbtupfer im Laufener Boot, unter lauter blauen Trikots und rudert eifrig für die Konkurrenz mit.

Bei allem Siegeswillen – Sportsgeist und Gaudi stehen im Vordergrund, kaum ein Boot, das komplett nur mit eigenen Leuten bestückt ist. „Ich kenn mich selber nimmer aus“, wehrt Anton Riedl, Vorsitzender der Stepperger Fischerstecher, lachend Nachfragen nach den Mannschaften ab.

Für die Jury heißt es genau hinschauen, denn die Akteure konzentrieren sich jeweils auf ihren Gegner. Manchmal kommt es also vor, dass die vorderen Boote genau im Moment des Aufeinandertreffens die hinteren fast verdeckt. Ein gutes Dutzend Mal muss wiederholt werden, sei es, weil der Abstand der Boote zu groß ist, oder regelwidriges Stechen von den Schiris angezeigt wird. „Die Lanze muss fest am Körper bleiben“, erklärt Riedl. Die Stepperger gehen mit 15:5 Punkten aus ihrem Kampf gegen Laufen hervor und Steuermann Johannes Riedl fordert den Moderator auf, Uli Zech auszurufen, denn der zweite Vorsitzende hat wohl für das Ergebnis eine Runde versprochen. Stattdessen tönt es durchs Mikro: „Donauwörth tät noch einen Steuermann brauchen, ist da jemand, der grad Zeit hat“. Werner Kühbacher erbarmt sich und springt dem Erzrivalen bei und ins Boot. Später wird ein Tegernseer mitten auf dem See vom Boot der Laufener ins eigene wechseln. „Kein Menschenhandel, sondern Freihandelsabkommen“, kommentierte Jürgen Heckl.

Weil einer der acht gemeldeten Mannschaften kurzfristig abgesprungen ist, wurde der Austragungsmodus geändert. Statt in zwei Gruppen traten nun alle sieben Teams gegeneinander an. Somit waren fünf Partien mehr zu absolvieren, was den Zeitplan etwas sprengte, aber insgesamt natürlich der sportlichen Gerechtigkeit näher kam als das Gruppensystem. Lange blieb es spannend, vier Teams, nämlich Donauwörth, Stepperg, Ingolstadt und Tegernsee konnten sich lange Zeit Chancen auf den Sieg ausrechnen. Ingolstadt kam am Ende auf 66 Punkte, somit Platz Drei, Tegernsee schloss mit 55 Punkten auf dem vierten ab. Neuburg, Lauingen und Laufen machten die Schlusslichter mit 31, 29 beziehungsweise 27 Punkten. Stecherkönig wurde Wolfgang Till aus Ingolstadt.