Wintershof
Gewerbegebiet, Schmutz und Gehweg

Zahlreiche Themen bei der Bürgerversammlung in Wintershof

20.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:34 Uhr
Deutlich sieht man das Gehwegende. Hier fordern die Wintershofer einen Bürgersteig, der das neue Baugebiet anbindet, damit Fußgänger nicht auf die Straße müssen. −Foto: Grienberger

Wintershof (grk) Kurz und bündig stellte Oberbürgermeister Andreas Steppberger in der Bürgerversammlung in Wintershof die Aktivitäten im abgelaufenen Jahr und die Vorhaben der Stadt Eichstätt dar.

Nicht nur wegen der zahlreich erschienenen Stadtratsmitglieder und Verwaltungsbeamten war die Wirtsstube des Gasthauses Bergluft überfüllt. Nach einer knappen Stunde wussten die Wintershofer Bürger über die wesentlichen Ereignisse und Pläne in Eichstätt Bescheid.

Die eigenen Angelegenheiten wurden nach einer kurzen Pause diskutiert. Eine Wintershoferin bemängelte, dass auf dem Fußweg nach Eichstätt eine Betonplatte, die ein offenes Kabel abdecke, vor allem bei nasser Wetterlage unfallträchtig sei. Stadtbaumeister Manfred Janner erklärte hierzu, dass es sich beim Neuen Weg um keinen sogenannten "gewidmeten Weg" handle und deswegen die Stadt ihn nicht unterhalten müsse. Aus diesem Grunde wurde auch das blaue Schild "Fußgängerweg" oberhalb der Wolfsdrossel entfernt.

Einen Themenschwerpunkt bildete das geplante Gewerbegebiet "Lüften West". Zur Frage nach einem Radweg von der Lüften nach Wintershof erklärte Steppberger, dass dieser im Plan vorgesehen sei. Für eine Realisierung hoffe er auf die Mithilfe des Landkreises. Der Radweg ende aber mit dem Gewerbegebiet, und die Weiterführung bis Wintershof muss weiter verhandelt werden. Ein Bürger forderte eine Anbindung des vorhandenen Radwegs nach Eichstätt, denn Radfahrer auf der Lüftenstraße seien wegen der unübersichtlichen Kurven sehr gefährdet. Stadtwerkeleiter Wolfgang Brandl informierte hierzu, dass eine mögliche Trasse durch ein FFH-Gebiet verlaufe. Jede sichtbare Veränderung werde von der Naturschutzbehörde geprüft. So unterliege die Verlegung der Abwasseranbindung des Gewerbegebiets strengen Auflagen. Für eine Veränderung des Lebensraums gefährdeter Lebewesen (Busch- und Feldbrüter) musste die Stadt Eichstätt 8000 Quadratmeter Ausgleichsflächen bereitstellen. Steppberger sicherte zu, mit der Landkreisverwaltung im Gespräch zu bleiben.

Ein junger Bauherr aus dem Ammonitenweg fragte nach einem Gehweg zum neuen Wohnbaugebiet "Wintershof Ost", in dem momentan 18 Wohneinheiten entstehen. Laut Manfred Janner sei ein Gehweg nicht notwendig, was in der Versammlung für Erstaunen sorgte. Ortssprecherin Carmen Albrecht konnte sich an die Planungsphase dieses Baugebiets erinnern. Damals sei dieser Bürgersteig aus "planungsrechtlichen" Gründen nicht möglich gewesen. "Sollen unsere Kinder, wenn sie zum Bus oder ins Dorf gehen, auf die Straße ausweichen? ", warf ein Bürger ein. OB Steppberger versprach, das Anliegen zu klären.

Ein wiederkehrendes Problem ist die Ausfahrt aus dem Steinbruchgebiet in die Prinz-Max-Straße. Vom mobilen Steinbrecher wird mit großen Sattelschleppern Schotter abgefahren. Laut Stadtbaumeister Janner verpflichtete sich die Betreiberfirma, die Zufahrt zur Prinz-Max-Straße so auszubauen, dass die Fahrbahn möglichst wenig verschmutzt und die Asphaltdecke bei der Ausfahrt geschont wird. Bisher ist die Zu- und Abfahrt allerdings nicht ausgebaut worden, und bei nasser Witterung habe die Fahrbahn einen schmierigen und rutschigen Film, wie es hieß. Janner zufolge werde das Bauamt diesem Missstand nachgehen.

Die Ortszufahrt von der Bundesstraße 13 ist sehr eng. Eine weiße Seitenlinie würde die Orientierung bei Nebel und Dunkelheit wesentlich erleichtern. Karl Ziegelmeier vom Ordnungsamt sagte zu, sich darum zu kümmern.

Eine weitere Anfrage betraf die fast abgeschlossene Baumaßnahme in der Ortsstraße Rupertiberg. Hier wurden die absinkenden Straßenränder durch den Neubau einer Stützmauer stabilisiert. Die seitliche Fahrbahndecke wurde deswegen abgetragen und müsste nun neu geteert werden. Laut einem Lageplan, den ein Bürger aus dem Internet geladen hatte, liege hier aber eine Überbauung vor. Wegen der Enge an dieser Einmündung könnten weder Müllfahrzeuge noch Schneeräumer abbiegen. Ein Rückbau auf die gültigen Grundstückgrenzen würde die Situation sehr verbessern. Wegen des schwebenden Verfahrens konnte Stadtbaumeister Janner zu diesem Streitfall keine Auskunft erteilen.

Einer Bürgerin ist aufgefallen, dass auf dem Eichstätter Ostenfriedhof immer mehr Lücken in den Grabreihen entstehen. Sie regte an, die Leerstände zu überplanen und mit Grün zu gestalten. Ein anderer Bürger wollte wissen, wer für die Beseitigung der Betonfundamente aufgelassener Grabstellen sorgen muss. Laut dem zuständigen Sachbearbeiter Karl Ziegelmeier werden die Grabbesitzer angeschrieben und aufgefordert, die Grabstellen zu räumen.

Auf der letztjährigen Bürgerversammlung hatte Stadtbaumeister Janner davon gesprochen, dass in Wintershof viele Straßen reparaturbedürftig seien und hierfür ein umfassender Plan erstellt werden müsse. Auf Nachfrage teilte Janner mit: "Ein Straßensanierungskonzept ist nicht angegangen worden. "