Ingolstadt
Gewalt und politische Propaganda

30.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:12 Uhr

Ingolstadt (bfr) Dieser Film ist nicht nur ein Actionfilm, bei dem die Abfolge von Stunts und Effekten überwiegt gegenüber dem Inhalt. Die Praxis der Pena-Filmemacher ist bekannt und erfolgreich, weil sie Fiktion mit Realität vermischt.

So ist trotz der schnellen Schnitte deutlich erkennbar, dass die israelischen Soldaten gezielt von hinten auf Unbewaffnete zielen. Sicher, es fließt nicht literweise Blut, die Kamera schwenkt rasch weiter. Dafür werden richtige Gefühle wie Mitleid mit Unschuldigen und Abscheu vor Gewalt durchsichtig für politische Zwecke instrumentalisiert. Die Kamera hält minutenlang auf die sterbende Großmutter, die auf den Trümmern des vom israelischen Militär eingerissenen Haus liegend hört, wie ihr darunter verschütteter Enkel weint, bis er stirbt. Der Junge hat vorher im Rollstuhl sitzend der jüdisch-amerikanischen Fremdenführerin erklärt, dass er seit den gezielten Schüssen israelischen Militärs gelähmt ist.
 

Freude am Quälen und an Gewalt – so wird der Gegenspieler des stets korrekten und souveränen Agenten Alemdar dargestellt. Der israelische General trägt denselben Vornamen und dieselbe Augenklappe wie der ehemalige Verteidigungsminister Mosche Dajan (1915–1981). Eine posthume Verurteilung. Israelische Politiker beraten ein "Groß-Israel vom Suez bis zum Jordan", dazu der Satz eines Palästinensers: "Ihre Angst hat den Israelis den Verstand und die Gefühle geraubt" und die sogenannte jüdische Weltverschwörung ist perfekt. Gut, dass der Film erst ab 18 ist.