Ingolstadt (smr) Der Laden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) ist umgezogen: Die neuen Räume an der Hindenburgstraße 66 liegen zwar nur einen Steinwurf entfernt vom alten Domizil, gegenüber auf der anderen Straßenseite direkt neben dem Edeka-Supermarkt. Dafür bieten sie doppelt so viel Platz, und die Miete ist sogar günstiger. "Der Besitzer des Gebäudes sponsert uns", freut sich Mitarbeiterin Karoline Schwärzli-Bühler. Ursprünglich sollte der Flohmarkt des Diakonischen Werkes in dem Haus unterkommen, aber die beiden Einrichtungen wollten sich nicht Konkurrenz machen, und so kam der JMD zum Zuge.
Wer also zum Herbst seinen Kleiderschrank ausmisten will, der weiß, wohin mit seinen gebrauchten Sachen: Der Laden ist von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet, samstags bis 14 Uhr. Die gespendete Kleidung wird zu günstigen Preisen verkauft. "Alles, was den Laden verlässt, wird bezahlt", räumt Schwärzli-Bühler Vorurteile auf, Mitarbeiter dürften sich umsonst bedienen.
Im Laden arbeiten übrigens zwei Frauen hauptamtlich: Renata Strasser war seit 2004 arbeitslos und hatte nur 1,50- Euro-Jobs. In Zusammenarbeit mit dem Jobcenter fand sie beim JMD endlich wieder eine feste Anstellung. Die 25-jährige Helena Voronov, Mutter einer vierjährigen Tochter, macht eine Ausbildung zur Verkäuferin. Auch sie hatte zuvor unzählige Bewerbungen verschickt – ohne Erfolg.
Es gibt allerdings einen Haken: Was die anderen Projekte betrifft, so steht der Jugendmigrationsdienst auf der Straße: Da gibt es beispielsweise die Cantina international, das neue Vorhaben "Mann kann" sowie Ingolstädter Netzwerk für Erziehungs- und Sozialkompetenz. Alle diese Maßnahmen werden gefördert und laufen noch zwei Jahre. Die Beratung des JMD findet zurzeit in den Räumen der evangelischen Aussiedlerarbeit in der Permoserstraße 69 statt.
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