Winkelhausen
Gesang auf hohem Niveau

Sängergau Schrobenhausener Land feiert mit zehn Chören sein 20-jähriges Bestehen

04.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:52 Uhr

 

Winkelhausen (SZ) Das jährliche Treffen zum Chorabend des Sängergaus Schrobenhausener Land fand heuer zum 20. Mal statt. Ein Jubiläum, das der Männergesangsverein (MGV) Langenmosen organisierte.

Der mehrfach ausgezeichnete Männerchor aus Marktoberdorf war als Gastverein dabei. Der Saal ist voll besetzt. Zehn Vereine sind zum Gausingen nach Winkelhausen gekommen. Ein Treffen, das jährlich von einem anderen der acht Vereine, die dem Sängergau Schrobenhausen angehören, organisiert wird.

Drei Lieder hat jeder Chor für diesen Abend einstudiert. Manche davon sogar eigens für das Treffen. So wie der Frauenchor Gerolsbach. Relativ kurz, also nur vier Wochen vor dem Gausingen, hätten sie begonnen, „Das Morgenlicht“ von Pasquale Thibaut an den Übungsabenden zu singen, erzählt Brigitte Ulrich. Die 68-Jährige singt erst, seit sie in Rente ist, bei dem Chor mit. „Seitdem fröne ich dem Singen“, erzählt sie schmunzelnd. Wie Tochter Carmen und Enkelin Cara, die alle drei ebenfalls in dem Chor aktiv sind, singt sie Alt.

Enkelin Cara ist mit 16 Jahren die jüngste Sängerin an dem Abend. Der älteste Sänger kommt ebenfalls aus Gerolsbach. Es ist der 87-jährige Günther Stoppe, der sowohl den Männer- als auch den Frauenchor in Gerolsbach ins Leben gerufen hat und noch immer aktiv mitsingt.

Volkslieder und Volksweisen tragen die meisten Chöre vor. Der gemischte Chor Waidhofen hat sich mit „Der Floh“ und „Ich wollt, ich wär ein Huhn“ für zwei Lieder aus der Sparte „musikalische Kurzweil“ entschieden. Genau wie der Männergesangverein Aresing. Die Zuhörer merken jedoch erst nach ein paar Strophen, was es mit dem „(H)ähnchen von Tharau“ auf sich hat, als Dirigent Martin Felber als Solosänger mit dem 29-köpfigen Chor als Hintergrund von einem Hähnchen in köstlicher Soße zu schwärmen beginnt.

„Mir ist das Wasser im Mund zusammengelaufen“, kommentiert Thomas Hümbs, Bürgermeister von Langenmosen und Moderator an diesem Abend, das appetitanregende Lied. Er sei ein bisschen aufgeregt, hatte er am Beginn des Abends gestanden. „Ich bin kein Florian Silbereisen.“

Mit einem Pianisten sind die Hörzhausener, der einzige Männergesangsverein der Stadt Schrobenhausen, zum Sängertreffen gekommen. Grund ist Giuseppe Verdis „Chor der Gefangenen“ aus Nabucco. Ein Lied, das der MGV im vergangenen Jahr bei einem Treffen mit dem Kühbacher Musikverein zum ersten Mal gesungen hat. „Komplett mir Orchester“, schwärmt Dirigent Michael Reichhold. Beim Gausingen begleitet die Sänger aus Hörzhausen Werner Kopfmüller, der Musik studiert, am Klavier.

Als „Dompteur“ bezeichnet Moderator Hümbs augenzwinkernd Wolfgang Hilgner, den Dirigenten des Frauenchors Langenmosen, der als Gastverein auftritt. „Domestizierte Männer“ seien es beim zweiten Gastverein, dem Männerchor Liederkranz Marktoberdorf, den Helga Waibel seit 1999 leitet.

Der Liederkranz hat 2005 die Zelterplakette, die höchste Auszeichnung für einen Laienchor, aus der Hand von Bundespräsident Horst Köhler erhalten. Im vergangenen Jahr war der Chor sogar in Rom aufgetreten.