Fußball - Kreisliga
Gerolfings Erfolgserie endet

Lovric-Elf verliert erstmals seit 13 Spielen und muss siegreichen Gaimersheimern Platz zwei überlassen

25.04.2022 | Stand 23.09.2023, 0:54 Uhr
Julian Meier
Es wurde um jeden Ball gekämpft: Hier treffen Emin Ismaili (links) vom FC Hitzhofen und der Gerolfinger Spielertrainer Den Lovric aufeinander. −Foto: Traub

Ingolstadt - Vier Spieltage vor Schluss gibt es in der Kreisliga 1 Donau/Isar kaum Verschiebungen.

Im Abstiegskampf haben die vier Mannschaften auf den hinteren Plätzen allesamt verloren. Auch die DJK Ingolstadt bleibt nach der 0:1-Pleite bei Tabellenführer Fatih Ingolstadt gefährlich nah am Abgrund. An der Tabellenspitze hat der TSV Gaimersheim dagegen den Patzer des FC Gerolfing ausgenutzt und ist nun wieder erster Fatih-Verfolger.

SV Manching II - SV Karlshuld 2:0 (1:0): Der kurze Aufschwung beim SV Karlshuld ist schon wieder Geschichte: Nach dem Sechs-Punkte-Osterwochenende verlor der SVK gegen die Zweitvertretung des SV Manching mit 0:2. "Wir treten auf der Stelle. Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren. Wir hatten zu weite Abstände und kamen schlecht in die Zweikämpfe", klagte Trainer Thomas Schmalzl. Nach 19 Minuten brachte seine Elf auch nach drei Klärungsversuchen den Ball nicht weg, Marcus Keilwerth war der Nutznießer und traf zum 1:0 für Manching. In Durchgang zwei machte SVM-Spielertrainer Christopher Haas nach einem Konter schließlich alles klar (55.). "Der Sieg war absolut verdient. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und hatten 90 Minuten alles im Griff", lobte Haas. Gegen alle fünf Mannschaften am Tabellenende hat sein Team nun gewonnen. "Ob sie uns besonders liegen, weiß ich nicht. Aber meine Mannschaft hat immer die richtige Einstellung gefunden", meinte Haas. Bei Trainerkollege Schmalzl war die Stimmung dagegen düster - auch wegen einer Schiedsrichterentscheidung: "Leider wurde ein klares Tor von uns nicht gewertet. Das waren jetzt schon sehr viele Sachen gegen uns in dieser Saison. Sehr auffallend. "

FC Gerolfing - FC Hitzhofen-Oberzell 1:2 (1:2): Der FC Gerolfing ist also doch schlagbar: Nach 13 Partien ohne Niederlage verlor das Team von Trainer Den Lovric am Samstag erstmals wieder. "Wir haben zu viele Fehler gemacht und den Kampf nicht angenommen. Deswegen hatten wir den Sieg auch nicht verdient", gestand Lovric. Dass die Serie ausgerechnet gegen Hitzhofen endete, war aber gar nicht mal so überraschend - das Team von Trainer Michael Olah belegt immerhin Platz vier der Rückrundentabelle. "Aufgrund einer leidenschaftlichen und kämpferisch geschlossenen Mannschaftsleistung geht der Sieg, wenn auch etwas glücklich, in Ordnung", meinte Olah. Anastasios Porfyriadis hatte die Gastgeber mit Saisontreffer Nummer 14 in Führung gebracht (6.). Dann drehten Emin Ismaili (25.) und Alexander Thielmann (32.) innerhalb von sieben Minuten das Spiel. "Wir waren griffiger und vom Kopf her frischer. Aufgrund der Personalprobleme war der Sieg nicht unbedingt zu erwarten", sagte Olah. Die Gerolfinger mussten Tabellenplatz zwei wieder an Gaimersheim abtreten. Das Rennen um die Relegation bleibt aber weiter spannend. "Wir werden aufstehen und wieder zurückkommen", versprach Lovric.

FC GW Ingolstadt - TSV Gaimersheim 0:2 (0:1): Wieder da ist dagegen der TSV Gaimersheim: Nach zwischenzeitlichem Durchhänger ist der Zweite seit vier Partien ungeschlagen. Das 2:0 gegen den Vorletzten stimmte Trainer Manfred Kroll aber nur bedingt zufrieden: "Es war ein verdienter Auswärtssieg. Leider haben wir den Gegner viel zu lange am Leben gelassen. " Trotz zahlreicher Chancen reichte es nur zu den beiden Treffern durch Denis Janjic (22.) und Glerdis Ahmeti (46.). "Milde ausgedrückt hätten wir mindestens 5:0 gewinnen müssen. Unsere Chancenverwertung war miserabel und teilweise kläglich", haderte Kroll. Am Ende stand dennoch die Rückkehr auf den Relegationsplatz; dank der besseren Tordifferenz überholte der TSV den FC Gerolfing. Für Grün-Weiß bleibt die Lage heikel. Positiv aus Sicht der Gastgeber war einzig, dass im Tabellenkeller auch alle Konkurrenten patzten. "Die Niederlage können wir verkraften. Gaimersheim war gut. Wir waren heute viel besser als in den letzten Wochen", meinte Trainer Hakan Düzgün.

DJK Ingolstadt - FC Fatih Ingolstadt 0:1 (0:0): Aus wenig viel machen ist eine Qualität, die ein Spitzenteam auszeichnet. In einem "typischen 0:0-Spiel", wie es DJK-Coach Michael Dittenhauser bezeichnete, gab es kaum Torchancen auf beiden Seiten. Ein schnell ausgeführter Freistoß reichte Spitzenreiter Fatih aber, um das Spiel für sich zu entscheiden: Ramazan Kurnaz traf zum 1:0-Endstand (60.). "Wir wussten, dass es für uns heute schwer wird. Die DJK hat eine sehr kompakte und disziplinierte Mannschaft. Es hat eine Weile gedauert, bis wir ins Spiel gekommen sind", erklärte Abteilungsleiter Fatih Topcu. Durch den Ausrutscher von Gerolfing beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang nun fünf Zähler. "Natürlich sind wir sehr glücklich über den Sieg. Aber wir sind noch nicht durch", sagte Topcu. DJK-Trainer Dittenhauser störte sich am Ende nicht nur über das Ergebnis: "Ich bin nicht ganz einverstanden mit der Art und Weise, wie sich der Gegner auf dem Platz präsentiert hat. Sie haben eine unnötige Hitze ins Spiel gebracht und auch gegenüber dem Schiedsrichter ein total undiszipliniertes Verhalten an den Tag gelegt. " Dieser zeigte Baris Soysal nach 52 Minuten die Gelb-Rote Karte, ansonsten ließ er oft Milde walten. "Eine so gute Top-Mannschaft müsste eigentlich andere Mittel haben, um Mannschaften aus dem hinteren Bereich der Kreisliga zu schlagen", meinte Dittenhauser.

TSV Baar-Ebenhausen - FC Mindelstetten 3:4 (1:2): Selbst drei eigene Treffer haben dem TSV nicht gereicht, um mal wieder ein Spiel zu gewinnen: Am Ende einer wilden Partie stand eine bittere 3:4-Niederlage gegen den Viertplatzierten aus Mindelstetten. "Das hätten wir nie verlieren dürfen. Was für Gegentore wir bekommen - das ist unterirdisch. Das hat teilweise nichts mehr mit Fußball zu tun", schimpfte TSV-Coach Manuel Steiniger. Es hatte eigentlich gut begonnen für seine Mannschaft; Manuel Breyer markierte Mitte der ersten Hälfte das 1:0 (32.). Fast im Gegenzug gelang Andreas Siegl der Ausgleich (33.), kurz vor dem Pausenpfiff legte er einen zweiten Treffer nach (45.). Nach dem Seitenwechsel brachte Fabian Arbogas die Gastgeber zurück ins Spiel (49.). Das nutzt aber auch nichts, wenn die Defensive nicht mitspielt: Marcel Kappelmaier (63.) und Moritz Liedl (85.) schossen Mindelstetten wieder in Führung. "Das war sehr schlecht verteidigt von uns. So gewinnt man keine Spiele", schimpfte Steiniger. Dabei kam der TSV sogar nochmal ran, ein Eigentor von Kappelmaier verkürzte den Rückstand auf 3:4 (86.). Es sollte aber nicht mehr sein. "Wir mussten bis in die Nachspielzeit bangen. Großes Lob ans Team, wir waren unglaublich hungrig und haben verdient gewonnen", lobte FCM-Abteilungsleiter Christian Wambach.

TSV Hohenwart - TSV Oberhaunstadt 3:0 (3:0): Nach 26 Minuten war der berühmte "Kaas bissen": Die Tore von Spielertrainer Markus Kurzhals (13.), Sebastian Herker (21.) und Alexander Sengl (26.) sorgten schnell für klare Verhältnisse zugunsten des TSVH. Für den Tabellenfünften war es der erste Sieg im neuen Jahr. Zuvor gab es zwei Unentschieden und drei Pleiten. Oberhaunstadt haderte dagegen mit dem Ergebnis. "Wir haben das Spiel über 90 Minuten dominiert, viele Chancen herausgearbeitet und konnten keine verwerten. Alle Gegentore haben wir durch eigene kapitale Fehler vorgelegt und uns somit selbst geschlagen", räumte Kapitän Simon Bellinghausen ein. In der Tabelle muss sich Oberhaunstadt nun nochmal nach unten orientieren: Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang noch, allerdings hat der TSV auch ein Spiel mehr bestritten als alle Konkurrenten.

Türkisch SV Ingolstadt - FC Sandersdorf 1:4 (1:2): Während sich Sandersdorf Stück für Stück aus dem Abstiegsstrudel herausarbeitet, bleibt die Lage bei Schlusslicht Türkisch SV prekär. "Eine Niederlage im Abstiegskampf ist immer schmerzhaft. Wir hätten unsere Chancen in der ersten Halbzeit besser nutzen müssen", sagte Abteilungsleiter Ertugrul Topcu. Nach dem Premierensieg unter Interimscoach Hugo Lopes folgte schnell der Stimmungsdämpfer. Doch Topcu zeigte sich kämpferisch: "Wir bleiben weiter positiv. Es trennt uns nur ein Punkt vom Relegationsplatz. " Sandersdorf hat auf diesen Rang bereits sechs Zähler Vorsprung. Von einer Vorentscheidung wollte Trainer Patrick Mack aber nichts wissen: "Wir haben noch schwere Gegner. Für mich ist das Thema noch lange nicht durch. Wir müssen jedes Spiel konzentriert weitermachen wie bisher. " Zwei Standardsituationen führten zu den beiden Sandersdorfer Treffern im ersten Durchgang durch Philipp Schneeberger (41.) und ein Eigentor von Ali Gündogen (41.). Nach einer Ping-Pong-Aktion traf auch Matthias Scharlach ins eigene Netz und brachte den Türkisch SV zurück ins Spiel (44.). Nach dem Seitenwechsel stellte Sandro Rott nach Flanke von Andreas Winkler den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (47.); Michael Detling besorgte schließlich den Endstand (75. Elfmeter). Damit war auch Mack zufrieden: "In der zweiten Halbzeit sind wir souveräner aufgetreten und haben nichts mehr anbrennen lassen. Deshalb geht der Sieg in Ordnung. "

DK

Julian Meier