Gerd Müller ist an Alzheimer erkrankt

06.10.2015 | Stand 08.08.2018, 9:24 Uhr

München (dk) Gerd Müller, der einstige „Bomber der Nation“, ist an Alzheimer erkrankt. Der ehemalige Mittelstürmer des FC Bayern München, der am 3. November 70 Jahre alt wird, erzielte von 1964 bis 1979 in 585 Einsätzen insgesamt 533 Tore im Trikot des FC Bayern.

"Seit längerer Zeit ist Gerd Müller jedoch leider schwer erkrankt, er leidet an einer Alzheimer-Erkrankung", teilte der FC Bayern München heute mit. Die Medien und die Öffentlichkeit hätten Gerd Müller in dieser schwierigen Situation geschützt und seine Privatsphäre respektiert. "Seit Anfang Februar 2015 wird Gerd Müller mit starker Unterstützung seiner Familie professionell betreut. Seine Frau Uschi bittet daher um Verständnis dafür, dass es zu seinem 70. Geburtstag keinerlei offizielle Termine und Besuche geben wird."

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, würdigte Müller:
„Gerd Müller ist einer der ganz Großen des Weltfußballs. Ohne seine Tore wären der FC Bayern und der deutsche Fußball nicht das, was sie heute sind. Gerd war ein Torjäger, wie es ihn vermutlich nicht mehr geben wird, und bei allen Erfolgen ist er stets bescheiden und zurückhaltend geblieben, was mich besonders beeindruckt hat. Er war ein wunderbarer Mitspieler und ist ein Freund. In der Bayern-Familie wird Gerd immer seinen festen Platz haben. Nachdem er seine Profilaufbahn beendet hatte, brachte er seine Erfahrung als Nachwuchs-Trainer ein und prägte so zum Beispiel unsere Weltmeister Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller. Auch dafür sind wir ihm dankbar.“

Angesichts des Gesundheitszustands von Müller betont Rummenigge im Vorfeld des 70. Geburtstags:
„Wir bitten in dieser für ihn und seine Familie nicht einfachen Situation um den nötigen Respekt. Gerd, für den Werte wie Freundschaft und Fairplay von Bedeutung waren und sind, hat es verdient, dass wir alle rücksichtsvoll mit seiner Erkrankung umgehen und seine Privatsphäre und die seiner Familie respektieren. Das ist nicht nur der ausdrückliche Wunsch seiner Familie, sondern auch des FC Bayern. Der FC Bayern wird Gerd Müller und seine Familie immer unterstützen und ihm helfen, wann immer es nötig ist.“

Prof. Dr. Hans Förstl, der behandelnde Arzt von Gerd Müller, äußert zur aktuellen Entwicklung der Alzheimer-Krankheit des Fußball-Idols:
„Mit der großartigen Unterstützung seiner Ehefrau und der vorbildlichen Loyalität des FC Bayern München ist es über viele Jahre perfekt gelungen, Gerd Müller ins Vereinsleben zu integrieren. Trotz unübersehbarer Zeichen seiner Erkrankung wurde er von der Bayern-Familie, den Fans und Medien mit Sympathie und großem Respekt behandelt. Das war sehr wichtig, weil es jedem Menschen mit einer beginnenden Alzheimer Demenz nur zu wünschen ist, dass er sich so lange wie möglich in seinem vertrauten Umfeld, in dem er sich wohl fühlt, aufhalten kann.“