Gemüse aus ökologischem Anbau ist begehrt

14.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:25 Uhr

Saskia und Corvin helfen Erich Silbermann und Anni Reindl (v.l.) beim Herstellen von Suppengewürz. - Foto: Hammerl

Kleinhohenried (ahl) Gemüse aus ökologischem Anbau aus den Gärten des Freilichtmuseums in Kleinhohenried ist hoch begehrt. Alljährlich finden sich zahlreiche Besucher ein, wenn es Mitte Oktober ans Ernten geht.

Begutachtet wird die ganze Saison über, was Gärtnerin Elisabeth Seitle da alles in den Bauerngärten am Öxler Hof und Hofstetter Haus heranzieht. "Die Leute gehen immer durch und schauen", erzählt sie. Besonders eilig hatten sie es gestern. Um 14 Uhr sollte der Erntetag beginnen, ab 13 Uhr war die Gärtnerin vor Ort – und "da standen die Ersten schon und warteten auf mich."

Kraut und Sellerie waren am schnellsten ausverkauft, auch Lauch, Mangold, Kartoffeln und schwarze Rettiche gingen weg wie warme Semmeln. Letztere gleich mit Rezept, denn sie sollen aufgrund ihrer ätherischen Öle gut gegen Erkältungen helfen. Tipps rund um ökologischen Pflanzenbau hat Seitle auch immer parat, beispielsweise spritzt sie gegen die Porreefliege mit Schmierseife und Spiritus. Pfefferminze wächst wild in den Museumsgärten. Deren Blätter am Boden verteilt, lassen die Fliege von den Pflanzen Abstand nehmen.

Simon (3) ist erstmals im Haus im Moos unterwegs und erntet Möhren. Ob er noch einmal wiederkommt? "Vielleicht", antwortet er, aber Papa Werner Merkl verbessert auf "bestimmt". Schließlich will die Familie aus Kühbach die Umweltbildungsstätte auch im Sommer und Frühjahr kennen lernen.

Um die Ecke hobeln Peter Janetti und Michael Endres Kraut und stampfen es gleich in große Gärtöpfe ein. Neu ist das Filderkraut, eine Spitzkohlart von der Schwäbischen Alb, die laut Janetti geschmacklich noch besser als die ohnehin qualitativ hochwertigen Bio-Krautköpfe sein soll. Neu ist auch das Suppengewürz, das Anni Reindl und Erich Silbermann ganz frisch aus Petersilie, Sellerie, Lauch, Möhren und Selleriegrün, vermischt mit einem Fünftel Salz, herstellen. Für 80 Gläser haben sie Gemüse durch den Fleischwolf gedreht und die Gläschen auch gleich an die Frau oder den Mann gebracht.

Saskia (7) aus Ingolstadt betätigt sich begeistert am Fleischwolf, während es ihr Bruder Corvin (5) vorzieht, Möhren und Sellerie zu ernten. "Wir sind jedes Jahr zur Ernte hier" verrät Sigrid Cordes und gibt den Speiseplan für den nächsten Tag bekannt. Gemüsesuppe und Rote-Beete-Salat soll es geben. In den Endiviensalat, den Corvin auch hier entdeckt hat, mischt sie Äpfel hinein – ihr Rezept, damit die Kinder auch das essen, was sie solo nicht so gern mögen.