Beilngries
Gemeinsame Hilfe zur Integration

Verantwortliche des Beilngrieser Helferkreises Asyl stellen sich vor

23.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:00 Uhr

Die Säulen des Beilgrieser Helferkreises Asyl: An der Vorstellung der Gruppenleiter nahmen auch Ehrenamtskoordinatorin Christine Pietsch (2.v.l.) und Bürgermeister Alexander Anetsberger (r.) teil. - Foto: Patzelt

Beilngries (pa) Der Helferkreis Asyl Beilngries hat sich am Dienstagabend formiert und seine Arbeit damit auf feste Füße gestellt. Mehrere Säulen bilden die Basis für eine gemeinsame Integrationshilfe. Lediglich die Gruppe Wohnen ist noch unbesetzt.

Bei einer Informationsveranstaltung im Haus des Gastes stellten sich die Mitglieder des Helferteams vor. Das Logo des Helferkreises prägt das Wort "Gemeinsam". Gemeinsam will sich das Team der Anliegen der Flüchtlinge annehmen, gemeinsam soll eine zielorientierte Integration erfolgen. Die Zusammenkunft leitete Regina Hartig-Drelse vom Organisatorenteam. Sie betonte, dass sich der Kreis vor allem aus der Nachbarschaftshilfe entwickelt habe. Erstmals trat die Gruppe im Juni zusammen. Gemeinsam erarbeitete man ein Säulenmodell, das die Gruppen Hauspaten, Sprache, Sport, Mobilität, Kinder und Jugendliche, Arbeit, Wohnen und diverse Projekte beinhaltet.

Anschließend richtete der Beilngrieser Bürgermeister Alexander Anetsberger einige Worte an die Teilnehmer. Der Rathauschef ging zunächst auf die allgemeine Flüchtlingssituation in der Großgemeinde ein, wo momentan 290 Asylsuchende untergebracht sind. Als Ansprechpartner für die Asyl-Sozialbetreuung nannte er Miriam Spagl von der Caritas Eichstätt, als Kümmerer vom Landratsamt Kirstin Probst und Kathrin Weber, als Unterkunftskoordinator Axel Bernhardt von der Regierung von Oberbayern sowie als Ehrenamtskoordinatorin Christine Pietsch.

"Die Flüchtlinge haben sich bei uns mittlerweile eingewöhnt. Oft haben sich Freundschaften gebildet. Inzwischen konnte die Stadt ihr Engagement deutlich zurückfahren. Es ist ein Netzwerk gewachsen, das trägt. Damit es dauerhaft funktioniert, braucht es eine breite Unterstützung", erläuterte der Bürgermeister. Anetsberger bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen. Es gebe zwar noch ein paar offene Baustellen, die es gelte, abzuarbeiten. Die Kommune werde stets "ein Auge darauf haben, ob ein verstärktes Engagement notwendig ist".

Auf die momentane Situation der Flüchtlinge im Landkreis ging Ehrenamtskoordinatorin Christine Pietsch vom Amt für Soziales und Senioren, Fachbereich Asyl, beim Landratsamt ein. "Wer es zu uns geschafft hat, kommt in der Regel in eine fremde Lebenswelt. Ohne Unterstützung der Gemeinden und der Bürger wäre eine Eingewöhnung und ein Zusammenleben nicht möglich. Viele Bürgerinnen und Bürger zeigen sich solidarisch mit den Geflüchteten und begleiten sie in ihrer Freizeit zu Behörden, unterrichten Deutsch, helfen bei der Jobsuche und vieles mehr", fand Pietsch lobende Worte. Zurzeit sei vor allem die Integrationsarbeit sehr wichtig.

Danach stellten sich die Ansprechpartner der einzelnen Gruppen des Beilngrieser Helferkreises Asyl vor. "Wichtig ist es, den Kontakt zu halten. Die Flüchtlinge haben sich bereits an die alltäglichen Dinge gewöhnt. Hier braucht man ihnen nicht mehr allzu viel erklären", sagte Kirstin Probst von den Hauspaten. Von der Gruppe Sprache berichtete Monika Bock. In einem "kleinen, engagierten Team" komme man "Schritt für Schritt immer weiter nach vorne". Jeweils Montag- und Donnerstagabend finden Deutschkurse statt. Hierbei werden auch wichtige Dinge, die gerade in Deutschland passieren, besprochen. Um die Kurse erweitern zu können, wäre es schön, wenn sich weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen finden würden.

Auf das Thema Sport ging Ingrid Dütsch näher ein. Über die Beilngrieser Kolpingfamilie werde Volleyball angeboten. "Wichtig sind gemischte Gruppen, sonst ist es ja keine Integration", betonte Dütsch. Das Mischen von Menschen aus verschiedenen Nationen sei "gar nicht so einfach gewesen". Es müsse stets "von beiden Seiten gewünscht sein", man müsse "offen aufeinander zugehen". Gerne würde Dütsch wieder Badminton oder Tischtennis ins Programm mit aufnehmen.

Zum Thema Mobilität äußerte sich Willy Hanemann von der Nachbarschaftshilfe. Die Gruppe sorgt dafür, dass die Flüchtlinge gefahren werden. Man biete ihnen Begleitung an oder fahre auch mal selbst, wenn keine öffentliche Verkehrsverbindung besteht oder gesundheitliche Probleme vorliegen. Unterstützung erhalten die Asylbewerber auch bei Behördengängen und Arztbesuchen.

Für die Gruppe Kinder und Jugendliche berichteten Andrea Sienknecht und Juliane Gerl. "Wichtig ist, dass die Kinder neben den anstrengenden Dingen des alltäglichen Lebens auch Spaß haben", so Sienknecht. "Sie sollen hier ein echtes Zuhause finden", fügte Gerl an. Die Arbeitsgruppe widmet sich neben der Hausaufgabenhilfe einem Spielekreis.

Als "vielfältig und interessant" hat sich laut Anja Ouakili der Bereich Arbeit erwiesen. Hier werde vor allem der Kontakt mit Arbeitgebern gesucht. Eine enge Zusammenarbeit bestehe auch mit den Kümmerern des Landratsamtes und den Ansprechpartnern der Caritas.

Auf den Bereich Diverse Projekte ging Rolf Drießen näher ein. "Es kostet zwar Zeit und Energie. Aber es kommt viel mehr zurück", so der Gruppenleiter. Unterstützt wird er von Michael Ziegenbein. Zurzeit werden Gespräche mit der Stadt Beilngries bezüglich Räumlichkeiten für gemeinsame Treffen geführt.

Unbesetzt blieb die Gruppe Wohnen. "Hier wollen wir noch Werbung machen. Ich hoffe, dass auch diese Lücke bald geschlossen werden kann", so Organisationsleiterin Regina Hartig-Drelse.