Kelheim
Gemeinsam ins Ziel

Beim 24-Stunden-Rennen teilen sich Markus Rieber und Franz Waibl den Sieg

13.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:28 Uhr

 

Kelheim (DK) Mehr Teilnehmer als je zuvor, sportliche Höchstleistungen und ein bestens gelauntes Publikum am Streckenrand: Das 24-Stunden-Rennen in Kelheim hat am Wochenende die Erwartungen übertroffen. Spannend war es vor allem bei den Herren – und zwar bis zum letzten Meter.

Während Alexandra Mitschke (Lotter Objekt Kelheim) bei den weiblichen Einzelstartern einen gewaltigen Vorsprung herausfuhr und früh als Siegerin feststand, machten es die Männer spannend. Bis zuletzt lieferten sich Markus Rieber (Probst-racing-Team) und Franz Waibl (Sportunion Tarrenz) ein Kopf-an-Kopf-Rennen – dicht gefolgt von Bernd Paul. Nachdem sich beide in den Vorjahren nichts geschenkt hatten, bewiesen Rieber und Waibl heuer Sportsgeist. Nach 48 Runden und 23:30:38 Stunden im Sattel überquerten sie gemeinsam die Ziellinie und teilten sich den Sieg. Bei den Frauen jubelte Mitschke nicht nur über den Tagessieg. In 23:01:56 Stunden pulverisierte sie den bisherigen Kelheimer Rekord. 37-mal hatte sie den elf Kilometer langen Rundkurs zwischen Kelheim und Essing zurückgelegt.

Diese Leistungen zauberten den Verantwortlichen des RSC Kelheim natürlich ein Lächeln in die Gesichter. Mit 1130 Teilnehmern, darunter 160 Einzelstarter, feierte der Verein darüber hinaus einen neuen Rekord. „Wir sind sehr zufrieden“, erklärte der stellvertretende RSC-Vorsitzende Helmut Gegenfurtner kurz vor Ende des Wettkampfs. „Mit dem sportlichen Niveau sind wir auf dem der vergangenen Jahre, die Stimmung ist sehr gut.“ Diesen Eindruck hatten ihm bereits mehrere Sportler bestätigt, wie Gegenfurtner sagte. „Wir haben nur positive Rückmeldungen; jeder sagt, dass er wieder kommt.“

Großen Anteil daran hatten die Zuschauer, die sich auf die gesamte Strecke verteilten. Sowohl auf dem flachen Abschnitt durch das Altmühltal als auch an den Steigungen säumten hunderte Radsportbegeisterte den Streckenrand – bestens ausgerüstet mit Fahnen, Ratschen und Tröten. „Wir sind jedes Jahr dabei“, erzählte eine Frau aus Sausthal, die mit ihrem Mann am Beginn des Stausackerer Bergs ihr Lager aufgeschlagen hatte. Wie viele Fans harrten beide seit den frühen Morgenstunden aus, um den Sportlern zuzujubeln. Einige sind mit Campingausrüstung sogar über Nacht geblieben. „Das macht so viel Spaß, es ist ein tolles Rennen“, erklärte die sportbegeisterte Frau, bevor sie die nächste Gruppe anfeuerte und damit beim schwierigen Aufstieg moralisch unterstützte. Nötig war das allemal, denn auf Höhe Stausacker steckte den Fahrern bereits die Kletterpartie auf den Michelsberg in den Beinen.

Besonders anstrengend waren die Bergstrecken für Regina Philips. Die einstige Judo-Top-Kämpferin und Olympiadritte in Seoul hat mittlerweile erfolgreich umgesattelt und gehört nun auf dem Tretroller zur Elite, was sie mit mehreren Deutschen Meistertiteln und Silber bei der EM unter Beweis gestellt hat. In Kelheim spielte die Sportlerin des FSV Sandharlanden allerdings eher eine Nebenrolle, wie sie selbst weiß. „Ich fahre hier nur zwei Runden, um für ein Bergrennen zu testen“, erklärte sie.

Auf ihrem Weg kamen die Radler dem restlichen Straßenverkehr diesmal nicht in die Quere – und auch andersrum nicht. „Die heuer eingeführte Einbahnregelung hat sich bewährt“, fand RSC-Vizechef Gegenfurtner nach mehreren Gesprächen mit Teilnehmern.