Gemeinde kauft Ufergrundstück

03.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:50 Uhr

Manching (PK) Der Markt Manching wird das Grundstück am westlichen Paarufer, das auch im Zusammenhang mit den inzwischen zurückgestellten Plänen für eine zweite innerörtliche Brücke im Gespräch war, kaufen. Der Gemeinderat beschloss dies jetzt mit der Stimmenmehrheit von FW und SPD.

Das Interesse an diesem Tagesordnungspunkt war abermals außerordentlich groß. Wie erwartet sprach sich die CSU-Fraktion geschlossen ge-gen den Grundstückskauf aus. FW-Gemeinderätin Hannelore Besl schloss sich mit ihrer Neinstimme an, was aber nicht ausreichte, die Mehrheit von FW und SPD auszuhebeln. Beide Fraktionen hatten ebenso wie Bürgermeister Herbert Nerb (FW) die strategische Bedeutung des Grundstückskaufs als Vorratsfläche betont.

Die Brückenpläne sind erst einmal vom Tisch, nachdem auch SPD und FW eingesehen haben, dass der diskutierte Standort "nicht optimal" (Bürgermeister Nerb) ist. Josef Witzani (CSU) ergriff Partei für die betroffenen Bürger. Er warf dem Bürgermeister vor, dass die Bevölkerung im Zuge der Brückendiskussion nicht ausreichend informiert worden sei. Vieles sei unverständlicherweise in nicht öffentlichen Sitzungen behandelt worden. Nerb wies die Kritik zurück. Sehr wohl sei im Februar mit den Anliegern gesprochen worden, auch sei das Thema öffentlich bekannt gegeben worden.

Noch rauer wurde der Ton bei der Aussprache über die jetzt anstehende Kaufentscheidung. CSU-Fraktionschef Hans Huber sah hier keinen Bedarf und auch keinen Nutzen für die Gemeinde und lehnte den Erwerb ab. Thilo Bals (SPD) konterte, es ist kein Schaden, wenn die Gemeinde das Grundstück auf Vorratshaltung erwerbe. Die Vergangenheit habe ja gezeigt, "das manches verschlafen wurde", spielte Bals auf die nach dem Wechsel an der Gemeindespitze nur unter großen Anstrengungen verwirklichten Neubaupläne auf dem Eisdielengrundstück an.

Diese Äußerung wollte Franz Gmelch (CSU) nicht kommentarlos hinnehmen. Das fragliche Grundstück an der Niederfelder Straße sei lange angeboten worden – niemand habe es haben wollen, weil es alles andere als ein Filetstück sei. Nur wer für später eine Brücke im Hinterkopf habe, so Gmelch, dem sei jetzt der Kauf wichtig.

Die erwähnte Anspielung von Bals bezeichnete Gmelch als eine bodenlose Unterstellung gegenüber dem früheren CSU-Bürgermeister Otto Raith. Einhellig seien seinerzeit alle Fraktionen einverstanden gewesen, das Eisdielenanwesen zum damals von der Besitzern geforderten Preis nicht zu kaufen.

Walter Zillner (CSU) sah in dem jetzt diskutierten Kauf ebenfalls "keine Betriebsnotwendigkeit". Er forderte eindringlich, aber vergeblich, zuerst aus den im Gemeindebesitz befindlichen Grundstücken etwas zu machen.