"Ehrenamts-Card" als Dankeschön

03.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:50 Uhr

Geisenfeld (kog) Mit der Herausgabe einer "Ehrenamts-Card" will die Stadt Geisenfeld zukünftig die Leistung von ehrenamtlich besonders engagierten Mitbürgern honorieren. Karteninhaber sollen dann etwa beim Einkaufen oder bei städtischen Veranstaltungen Vergünstigungen erhalten.

Ohne das Engagement von Ehrenamtlichen stünden auch in Geisenfeld viele Räder still – ob in den Vereinen oder in sozialen Einrichtungen. Um dieses Engagement zu würdigen, hat die Stadt seit 2001 bei vier Ehrenabenden besonders verdiente Mitbürger ausgezeichnet.

Das neue Bürgerbüro, das an diesem Samstag eröffnet wird (siehe Bericht gestern), bietet nun Anlass und Gelegenheit, noch einen Schritt weiterzugehen: Mit einer "Ehrenamts-Card" sollen besonders engagierte Personen auch materiell eine kleine Wertschätzung für ihr Engagement erfahren. "Abgeguckt" hat man sich die Idee im Übrigen von der Stadt Schrobenhausen, die gute Erfahrungen damit macht hat.

Staudter: "Echtes Privileg"

Bürgermeister Christian Staudter hält die geplante Karte für eine "hervorragende Sache". Wichtig sei es dabei freilich, dass die Ausgabe nicht "inflationär" gehandhabt werde: "Eine solche Karte zu haben – das soll ein echtes Privileg sein", betont er. Nur wer sich unentgeltlich und dauerhaft in den Dienst seiner Mitmenschen stellt oder sich bei einem gemeinnützigen Projekt besonders intensiv ehrenamtlich "reinhängt", soll als Bezieher in Frage kommen. Um den Bezieherkreis in Grenzen und überschaubar zu halten, soll die Karte auch immer nur für ein Jahr ausgegeben werden. Ansprechpartnerin wird hier Bürgerbüro-Servicekraft Angelika Förtsch sein, die bei einer Infoveranstaltung am Donnerstagabend im Rathaus auch schon den örtlichen Vereinen die Pläne erläutert hat (Bericht hierzu folgt).

Doch welche Vergünstigungen soll nun der Karteninhaber konkret erhalten? Diese Frage ist zwar noch nicht abschließend entschieden, aber gut vorstellbar ist laut Verwaltungschef Hannes Hetzenecker auf jeden Fall ein ermäßigter Eintritt bei städtischen Veranstaltungen. Angedacht sind des weiteren bestimmte Vergünstigungen beim Einkaufen in Geisenfeld. Angelika Förtsch hat die Idee einer Ehrenamts-Card deshalb auch schon beim Stammtisch der "Geisenfelder Unternehmerrunde" vorgestellt und dabei deutlich gemacht, "dass man den hiesigen Geschäften hier überhaupt nichts aufdrängen will".

Das Mitmachen bei der Aktion solle absolut freiwillig sein, und natürlich könne jedes teilnehmende Unternehmen für sich selbst entscheiden, welche Art von Vergünstigung es dem Karteninhaber gewährt: Das könne eine Gratis-Semmel bei einer bestimmten Stückzahlabnahme genauso sein wie ein kleiner Rabatt auf den Kaufpreis.

Sabine Seidl von der "Geisenfelder Unternehmerrunde" findet die Idee einer solchen Ehrenamts-Card "prinzipiell positiv". Zum einen wolle man natürlich auch von Seiten der Geschäftsleute ein besonderes ehrenamtliches Engagement honorieren und einen Ansporn hierzu bieten, zum zweiten sei die Idee auch ein kleiner Beitrag, um Kaufkraft an den Ort zu binden. Freilich würde es "etwas problematisch, wenn plötzlich halb Geisenfeld in Besitz einer solchen Karte wäre". Auch ein für alle Branchen und Geschäfte gleich angesetzter Nachlass sei nicht denkbar, glaubt Seidl. Die Entscheidung müsse hier schon bei jedem Unternehmen selbst liegen.