Dollnstein
Gelungener Auftakt der Sommermatineen

Ein harmonisches Trio bot ein "Presto aus Leipzig" in der Dollnsteiner Kirche

11.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:22 Uhr
Die Musiker Alexander Pfeifer (Trompete) und Frank Zimpel (Orgel) , die Sopranistin Michaela Zeitz sorgten für einen gelungenen Auftakt der Reihe der Dollnsteiner Sonntagsmatineen. −Foto: Mayer

Dollnstein (EK) Die Musiker Alexander Pfeifer (Trompete) und Frank Zimpel (Orgel) sowie Sopranistin Michaela Zeitz sorgten für einen gelungenen Auftakt der Reihe der Dollnsteiner Sonntagsmatineen, der mit "Summertime" übertitelt war.

Ihr Programm hieß "Presto aus Leipzig". Denn dort sind sie zuhause, zumindest zwei der drei Musiker. Pfeifer ist dort als Lehrer an der Semperoper und der Johann-Sebastian Bach Musikschule tätig, Zimpel arbeitet als Kirchenmusiker in Markkleeberg-West und als Dozent an der Musikhochschule Leipzig. Das Duo trat schon mehr als 850 Mal zusammen auf, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern beispielsweise auch in Österreich, der Schweiz, Dänemark, Italien, Tschechien, Polen, Finnland, Schweden, Norwegen, Russland, Ägypten und den USA. Die musikalisch sehr vielseitige, aus Donauwörther stammende, Michaela Zeitz ergänzt das Trio seit einiger Zeit.
Dieses teilte sein gut einstündiges Programm in zwei Abschnitte ein. Zu Beginn spielten die Leipziger - "trotz oder gerade wegen des Brexits", wie sie scherzten - "Sound the trumpet" des englischen Komponisten Henry Purcell. Es folgten Werke von Georg Friedrich Händel und natürlich auch Johann Sebastian Bach. "Als Leipziger müssen wir ihn im Repertoire haben, sonst dürfen wir uns in der Stadt nicht mehr blicken lassen", merkte Pfeifer schmunzelnd an. Auch Werke mit Ohrwurmcharakter standen auf dem Programm, so das weltberühmte "Halleluja" aus der Kantate Exultate Jubilate von W. A. Mozart, bei dem Michaela Zeitz für ein musikalisches Wonnebad sorgte. Kurz und knackig und jubilierend für alle Lebenslagen - ein regelrechter Evergreen der Klassik, den Michaela Zeitz mit unheimlicher Leichtigkeit vom Stapel ließ.
Im zweiten Teil reichte das Programm von der Romantik bis zur Moderne. Von Leon Boellmanns "Suite Gothique" ging es weiter zu Stephen Adams "The holy city", einer Ode an die heilige Stadt Jerusalem. Bei der "Nordlicht"-Fantasie von Jean Sibelius in einer Bearbeitung von Frank Zimpel überzeugte der Arrangeur selbst mit glänzender Transparenz und brillanter Ausdrucksfähigkeit auf seiner Trompete.
Mit einem eigenen Arrangement, nämlich dem von George Gershwins "Summertime", endete auch das Konzert. Dabei gab es nochmals eine Hommage der Musiker an ihre Heimat, denn am Ende spickte das Ensemble die Bearbeitung mit dem berühmten Motiv aus Bachs Toccata und Fuge in d-Moll. Zuvor hatte Frank Zimpel das Stück meisterhaft und fantastisch detailreich auf der Orgel der Dollnsteiner Pfarrkirche interpretiert.
Die nächste Matinee findet am Sonntag, 30.Juni, um 11 Uhr im Altmühlzentrum statt. Es folgt ein musikalischer Ausritt in längst vergangene Zeiten mit dem Gründer des Weißenburger "Studios für Alte Musik", Justus Willberg, und seiner Frau. Römische Musikinstrumente werden vorgestellt, die bei uns "am Limes" eine Rolle gespielt haben: Kithara, Tibea, Tuba, Cornu, Bucina, Cymbala, Scabillum, Lyra werden auch gespielt.

Edgar Mayer